Eigenheimrente – Freie Wahl statt Obligatorium
Gastkommentar _ Kommt sie noch in dieser Legislaturperiode: die grundlegende Reform des Systems der geförderten privaten Altersvorsorge? Auf der Agenda der „Ampel“ steht sie. Eine beim Bundesfinanzministerium angesiedelte Fokusgruppe hat bereits 2023 Empfehlungen abgegeben. Jenseits dieser Empfehlungen gehen die Vorstellungen aber weit auseinander. Sie reichen von einem verpflichtenden Standardprodukt über ein Obligatorium mit Abwahlmöglichkeit bis hin zu einem öffentlich verwalteten Bürgerfonds. Während die Fokusgruppe die Riester-Rente reformieren will, wollen andere sie abschaffen. Passiert nichts, droht ihr der schleichende Tod. Dabei ist die Idee eines sanften Zwangs nicht neu. Sie untergräbt aber die Wahlfreiheit.
Wohneigentum ist die beliebteste Form der privaten Altersvorsorge – die einzige, die man schon in jüngeren Jahren genießen kann. Mehr als jeder zweite Mieter möchte sich diesen Traum erfüllen. Er rückt für normalverdienende Haushalte aber angesichts hoher Immobilienpreise, gestiegener Finanzierungskosten, mangelndem Eigenkapital und hohen Erwerbsnebenkosten in weite Ferne. Wohneigentumsbildung ist auf dem Weg, zu einem Privileg Besserverdienender zu werden.
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