M&A-League Tables – Wer war in Q1 besonders gut beschäftigt?
Auch wenn die Schlagzahl im M&A-Markt derzeit deutlich niedriger ist als in den Boomjahren bis 2021 – Transaktionen gibt es natürlich weiterhin, und gar nicht wenige. Welche Rechtsberater waren in Q1 am aktivsten? Wir haben uns die League Tables von Refinitiv angesehen.
Die Tabellen des internationalen Datenanbieters stellen, anders als die meisten Kanzlei-Rankings, eher eine Momentaufnahme dar. Gezählt werden allein Deal-Projekte, die im betreffenden Zeitraum offiziell angekündigt wurden. Dafür beobachtet Refinitiv den Transaktionsmarkt intensiv selbst, aber auch Kanzleien melden ihre Mandate, soweit sie können und dürfen. Dem realen Deal-Geschehen nähert man sich auf diese Weise ganz gut an.
Die unterschiedlichen Rollen, die die Kanzleien zuletzt im deutschen M&A-Geschehen spielten, zeigen zwei separate Datensammlungen auf. Zum einen geht es dabei um Transaktionen, bei denen das Kaufobjekt in Deutschland lag. Auch Inbound-Investments ausländischer Käufer also, weit überwiegend aber innerdeutsche Deals. Hier spielen zwei deutsche Kanzleien die Hauptrolle: Die meisten, aber oft kleineren M&A-Projekte begleitete CMS Hasche Sigle, die personalstärkste Wirtschaftskanzlei in Deutschland, die dem internationalen CMS-Netzwerk angehört. In der Summe die größten Deals brachte die Renommierkanzlei Hengeler Mueller über die Bühne.
Bei internationalen Deals spielen andere Player mit
Anders sieht die Tabelle aus, bezieht man auch Transaktionen mit ausländischem Target, sprich Dirketinvestitionen deutscher Firmen im Ausland, und Deals mit entfernterem Deutschlandbezug ein. Nach Anzahl liegt weiter CMS vorn. Nach aggregierter Dealgröße gemessen schieben sich aber etliche international präsente Kanzleien an Hengeler vorbei, die im Ausland mit einheimischen Kanzleien kooperieren. Ganz vorne steht hier Freshfields Bruckhaus Deringer, die auch in Deutschland nach CMS die zweitgrößte Mannschaft vorhält.
Die Refinitiv-Tabelle haben wir hier der besseren Übersichtlichkeit halber um diejenigen Kanzleien gekürzt, die nicht in Deutschland präsent sind und darum nicht oder kaum zu den deutsch-rechtlichen Aspekten der Transaktionen beraten haben.
Ganz trennscharf sind die League Tables nicht. Genannt werden teils auch Kanzleien, die zwar an einer M&A-Transaktion mitgearbeitet, aber nicht zum gesellschaftsrechtlichen Kern beraten haben, sondern zu Spezialbereichen. Die kleine Leipziger Kanzlei Krapf etwa beriet den Investmentmanager Tristan Capital Partners im Mietrecht, als es um den Kauf eines Wohnungsportfolios von der Adler-Tochter Brack Capital Properties ging. Mit dieser recht großvolumigen Transaktion taucht sie in der Tabelle wenige Plätze hinter Clifford Chance auf, die den M&A-Part bei diesem Deal übernahm. Ähnliches dürfte für die meisten anderen gezählten Transaktionen gelten. np
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