Das lasen wir zum neuen Jahr 2022
Können Anleger die Bafin für ihre Verluste nach der Wirecard-Pleite in Anspruch nehmen? Wer setzte im Rahmen seiner Cum-Ex-Geschäfte noch auf die Dienste der Kanzlei Freshfields und sollten Prozessfinanzierer stärker reguliert werden? Diese Fragen stellten sich zum Jahresauftakt die Kollegen von Spiegel online, Handelsblatt und Juve.
+++ SPIEGEL Online vom 19.01.2022 +++
Finanzaufsicht haftet nicht für Verluste von Wirecard-Anlegern
Wer haftet alles bei einem Milliardenbetrug? Seit der einstige Dax-Konzern und Zahlungsdienstleister Wirecard im Juni 2020 implodierte, streiten sich Anleger und Geschädigte des Unternehmens über die Schuldfrage. Im Fokus steht dabei immer wieder die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin). Kritiker hatten der Finanzaufsicht nach der Insolvenz von Wirecard vorgeworfen, dem Treiben trotz kritischer Medienberichte und Warnungen zu lange untätig zugesehen und das Unternehmen – etwa mit einem Leerverkaufsverbot – sogar vermeintlich in Schutz genommen zu haben.
+++ Handelsblatt Online vom 19.01.2022 +++
Deutlich mehr Banken involviert: Die geheime Cum-Ex-Kundenliste von Freshfields
Handelsblatt-Recherchen zeigen, dass die Groß-Kanzlei mehr Kunden bei den Geschäften auf Kosten der Steuerzahler beriet als bisher bekannt. Darunter sind neue prominente Namen. Als im Spätsommer 2015 die Kanzlei Freshfields durchsucht wurde, war das noch etwas Besonderes. Die Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt hatte keine zehn Fußminuten entfernt bei einer Razzia in der Maple Bank verdächtig viele Dokumente von Freshfields zu Cum-Ex-Geschäften gefunden.
Recherchen des Handelsblatts zeigen nun das ganze Ausmaß der Cum-Ex-Aktivitäten von Freshfields. Demnach hat die Kanzlei weitaus mehr Kunden bei fragwürdigen Cum-Ex-Geschäften beraten als bisher bekannt. Aus einer internen Kundenliste geht hervor, dass die Kanzlei für rund 25 Banken, Investoren und Händler tätig war, die Cum-Ex-Geschäfte tätigen wollten. Fast alle davon müssen sich inzwischen Fragen von deutschen Steuerfahndern und Staatsanwältinnen stellen lassen.
+++ JUVE vom 28.12.2021 +++
Müssen Prozessfinanzierer stärker reguliert werden?
Bei vielen Angeboten zur Durchsetzung von Verbraucheransprüchen nehmen Prozessfinanzierer Klägern das Kostenrisiko ab. Der Rechtsausschuss des EU-Parlaments hat vorgeschlagen, Prozessfinanzierer hart zu regulieren – unter anderem indem sie unter Behördenaufsicht gestellt und ihre Erträge gekappt werden. Was ist von den Plänen zu halten?
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