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Green Buildings gefragt

_ Mit 421.500 qm sind rund 30% des Büroflächenumsatzes in den sieben Bürohochburgen zertifizierte Flächen. Im Vorjahreszeitraum lag der Anteil der „Green Buildings“ mit DGNB-, LEED- oder BREEAM-Zertifizierung noch bei 22%. Das berichtet der „Cesar 2024“, das „Certification and Sustainability Radar“ von JLL.

Mit einem Green Building-Anteil am Büroflächenumsatz von 65% liegt Frankfurt weit vorne. München folgt mit 37%, Stuttgart mit 34% und Hamburg mit 32%. Die rote Laterne trägt Berlin mit nur 18% zertifizierter Flächen am Umsatz.

Besonders Finanzdienstleister und Versicherer setzen den Fokus auf ESG-Faktoren, so Dunja Nigrin, Head of Project & Development Services bei JLL. Das bestätigt einerseits die PLATOW-Befürchtungen hinsichtlich der vorzuziehenden Sanierungserfordernisse nicht nur vieler Frankfurter Türme. Bereits nach Auslauf des ersten 10 Jahres-Vermietungszeitraums dürfte es schwer werden, für gute Immobilien noch prominente Mieter zu finden, die auf ESG-Standards verzichten. Andererseits kappen die ESG-Anforderungen möglicherweise den Arbitrage-Prozess zwischen günstiger werdenden B-Qualitäten und neuen A-Flächen, der in den vergangenen Zyklen Druck auf die Spitzenmieten ausübte. Knappheit der Top-Flächen hält die Spitzenmieten auch bei sinkenden B-Mieten hoch. Prominente Mieter haben nicht mehr die Wahl.

Wieder einmal wird auch hier die Bedeutung öffentlicher Mieter deutlich. Den größten Green Building-Abschluss tätigte mit 34.100 qm die EZB im mit LEED Platinum zertifizierten Frankfurter „Gallileo“. Im „X8.Berlin“ mietet die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben rund 25.200 qm an. Die Stuttgarter Straßenbahnen mieteten rund 14.100 qm im „W2“. Hinzu kommen die Bayerische Versorgungskammer im „Tridea“ in München mit 20.400 qm sowie Strabag Real Estate im Hamburger „Borx“ mit 18.000 qm. Besonders begehrt seien zertifizierte Flächen in Top-Lagen, ergänzt Helge Scheunemann, Head of Research JLL. Eigentümer müssten Nachhaltigkeitsinvestitionen nicht nur in projektierte Gebäude, sondern auch vermehrt in den Bestand fließen lassen. Das macht aus PLATOW-Sicht das Dilemma der Rechenbarkeit versus Nachhaltigkeitsphilosophie deutlich.

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