Makler-Reports

Basiseffekt pusht Investmentzahlen

_ Das optimistisch interpretierte Zahlenwerk der Researcher zum deutschen Investmentmarkt lebt vor allem vom Basiseffekt. Bei Abstürzen in der Schockwelle der Zinswende von 60 bis 80% ist das natürlich keine Überraschung.

Im Vorjahresvergleich legten laut JLL die Metropolen deutlich zweistellig zu. München liegt in den ersten drei Quartalen mit +60% vorne, aber immer noch 30% unter dem 5-Jahresschnitt. 49% ging es in Berlin aufwärts, 52% in Düsseldorf, 23% in Frankfurt und nur 2% in Hamburg. Die kleineren und daher volatileren Märkte Köln und Stuttgart folgen mit +33% und -48%.

Das ändert aber nichts an der nach wie vor desaströsen Lage insbesondere bei Büroinvestments. Gegenüber dem 5-Jahresschnitt, der bereits die Abstürze beinhaltet, ergibt sich laut JLL bei Büro ein Rückgang zwischen -30% in München und -72% in Frankfurt. Berlin zeigt zum 5-Jahresschnitt ein Minus von 53%, Düsseldorf von -50%, Hamburg von -70%, Köln von -23% und Stuttgart von -53%. Laut CBRE legte das Büro-Transaktionsvolumen um 2% auf 4,2 Mrd. Euro zu. 54% des Transaktionsvolumens sei auf Core oder Core-Plus entfallen.

Dennoch sind sich BNP Paribas Real Estate, JLL und Savills über positive Signale für den gesamten deutschen Immobilieninvestmentmarkt im dritten Quartal einig. BNPPRE meldet für alle Gewerbesegmente zusammen ein Plus von 15% auf 17,9 Mrd. Euro, Savills sieht den Umsatz mit rd. 16,4 Mrd. Euro auf Vorjahresniveau. JLL verzeichnet inkl. Living ein Plus von 5% auf 23,4 Mrd. Euro. Angekurbelt wird der Markt über alle Segmente hinweg hauptsächlich durch Einzeltransaktionen und in den Segmenten Living sowie Logistik, die laut JLL und BNPPRE fast 50% des gesamten investierten Volumens auf sich vereinen.

Das Investitionsvolumen bei Wohnen (ab 30 Einheiten) stieg im Vergleich zum Vorjahreszeitraum laut BNPPRE um fast 50% auf knapp 5,9 Mrd. Euro. Bei Logistik betrug das Umsatzplus 20% auf 4,4 Mrd. Euro. Büroimmobilien leiden weiterhin unter der hohen Unsicherheit. Laut Savills beträgt der Anteil von Büro am Gesamttransaktionsvolumen nur noch rd. 21%, das entspricht rund der Hälfte des Durchschnitts der 10 Jahre vor der Zinswende von 43%.

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