BNPPRE/Savills

Handelsimmobilien haben hinter sich, was Büros noch blüht

_ Nach der rasanten Jagd des E-Commerce auf den Einzelhandel ist es jetzt langsam Zeit nachzudenken, ob die Dynamik nicht nachlässt. Die generellen Wellen aus Zins, Wirtschaft und technischer Transformation treffen im Prinzip Handelsimmobilien ebenso wie alle anderen Assetklassen.

Die Unterschiede zeigen sich jedoch mit Blick auf die Perspektiven der Nutzermärkte. Was Büros an gesellschaftlicher Transformation noch bevorsteht, haben Handelsimmobilien schon weitgehend hinter sich. Die Einzelhandelsvermietungen stiegen laut BNPPRE im ersten Halbjahr trotz der Schließungswellen bei Galeria, Görtz oder Gerry Weber bundesweit auf rund 275 000 qm (+37%). In den Top 7-Städten waren es 90 000 qm.

Die Spitzenmieten blieben im Vergleich zu den beiden Vorjahren weitgehend konstant. Im Moment ist bei Investments aber lediglich zu spüren, dass sich der Markt für Handelsimmobilien bislang besser geschlagen hat als der desaströse Gesamtinvestmentmarkt. Im ersten Semester wurden laut Colliers in Deutschland Einzelhandelsimmobilien für 2,7 Mrd. Euro gehandelt (-36%). Bei einem Rückgang des gesamten Transaktionsgeschehens um zwei Drittel ist das aber gut. Denn damit bliebe die Assetklasse mit 27% Marktanteil weiter auf Platz eins, gefolgt von Büroimmobilien mit 24%. Das Zahlenwerk der anderen Maklerhäuser unterscheidet sich nur marginal.

Allerdings wurde das Ergebnis vor allem von einer großvolumigen Anteilsübernahme geprägt. Signa hat eine 20%-Beteiligung von hausInvest an acht Warenhäusern von der Commerz Real übernommen. Zusammen mit der Beteiligungserhöhung der Deutschen Euroshop an fünf deutschen Einkaufszentren aus dem ersten Quartal sah das dann recht gut aus. In der Spitze liegt laut Savills das Renditeniveau der Fachmarktzentren mit Nahversorgungscharakter bei 4,8%. Für Fachmarktzentren mit einem höheren Nonfood-Besatz ähnelt das Renditeniveau dem von Shopping-Centern, für die Savills eine Renditespanne von 5,3 bis 5,7% ausweist. Die Spitzenrendite bei Geschäftshäusern steigt von vormals 3,7 bis 4,1% auf 3,8 bis 4,2%.

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