Catella Research

Büroflächen pro Beschäftigten europaweit im Sinkflug

_ Der Kampf um die besten Talente und vergleichsweise geringe Büromieten ließ die deutschen Metropolen bis heute im internationalen Sparvergleich hinterherhinken. Kostenreduzierung durch Verkleinerung der Flächen ist kein neues Thema.

Schon in den 90er-Jahren war Siemens mit einem Ziel von 16 qm pro Mitarbeiter Vorreiter. Internationale Investoren setzen in Frankfurt mit 14 qm pro Mitarbeiter neue Ziele. Das Gegenteil geschah – bis Corona. Aktuell analysierte Catella Research 22 europäische Büroimmobilienmärkte hinsichtlich des Flächenverbrauchs. Demnach sank die Fläche pro Mitarbeiter in der Mehrheit der untersuchten europäischen Büroimmobilienmärkte von 2005 bis 2022 um mehr als 10%.

Die durchschnittliche Bürofläche pro Angestellten lag in den 22 Büromärkten im Jahr 2022 bei 20,88 qm. Die Spanne reicht dabei von durchschnittlich 12,33 qm für Beschäftigte in London bis hin zu 28,22 qm für ihre Kollegen in Stuttgart. Berlin und Köln liegen mit durchschnittlich rund 22 qm fast im europäischen Schnitt, in Hamburg (22,91 qm), München (23,73 qm), Frankfurt (24,64 qm) und Düsseldorf (25,70 qm) sind die Flächen etwas großzügiger zugeschnitten.

Auf den traditionell teuren Büroimmobilienmärkten in London und Helsinki kam es zwischen 2005 und 2022 zu einer deutlichen Reduktion um rund 37% bzw. 30%. Gesellschaftlicher Nachholbedarf z. B. in Prag und Warschau mit sogar signifikanten Anstiegen verzerren ebenso wie Berlin mit hohem Leerstandsflächenabbau die Statistik ein wenig. Auch in Brüssel stehen den Beschäftigten hauptsächlich durch die Dominanz von EU-Funktionen mit Besprechungsfazilitäten oder temporären Nutzungen im Schnitt knapp über 8% mehr Fläche zur Verfügung. Thomas Beyerle, Chefresearcher der Catella Group, geht davon aus, dass die positiven Erfahrungen mit mobilen Arbeitskonzepten den Trend zur Flächenreduzierung weiter verstärken werden.

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