Immobilienmärkte

Vermögen verdampfen trotz Zinspause

_ Seit über einem Jahr weisen wir auf die mathematischen Effekte der Zinsentwicklung hin. Jetzt ist Zinspause. Das erreichte Niveau ist historisch nach wie vor im unteren Bereich und damit für Kreditnehmer generell beherrschbar. Gleichzeitig eröffnet es wieder Handlungsspielraum und strategische Perspektiven für die Geldpolitik und Banken.

Lediglich die Dynamik und die Ausgangsbasis fordern Opfer. Damit ist aber klar, die Immobilienwirtschaft muss sich auf ein neues Niveau einstellen. Das bedeutet zunächst einmal, dass Vermögen und Bewertungen verdampfen. Zum anderen rechnet sich Neubau unter den Rahmenbedingungen der zinsfreien Jahre nicht mehr. Das schmeißt Pläne über den Haufen. Da Projekt-Grundstücke rechnerisch nur einen Wert als Residualgröße dessen haben, was nach Fertigstellung abzüglich aller Bau- und Nebenkosten, Zwischenfinanzierungskosten und notwendigen Risikomargen übrig bleibt, trifft der Wertverfall Grundstücke mit dem höchsten Hebel. Schließlich ist der geplante Wert des fertiggestellten Objektes in einem 5%-Umfeld sicherlich ein Drittel geringer als in der 1%-Welt beim Grundstückskauf geplant wurde. Gleichzeitig sind alle Kosten des Baus und der Zwischenfinanzierung explodiert. Die Risiken sind gestiegen. Das führt leicht zur Halbierung des Grundstückswertes.

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