Türkei – Taktik-Spielchen mit der Notenbank
Verkehrte Welt am türkischen Aktienmarkt: Der ISE-100 legte auf Grund einer saftigen Zinserhöhung der Notenbank um knapp 4% zu: Die Währungshüter haben sich nun doch dazu entschlossen, trotz des politischen Drucks durch den vor der Wiederwahl stehenden Präsidenten Recep Tayyip Erdogan, das Inflationsproblem ernsthaft anzugehen. Im ersten Schritt ordnete die Notenbank ihre Instrumente entsprechend: Die Geldpolitik wird ab sofort wieder vom zentralen Refinanzierungssatz für den einwöchigen Repo gesteuert.
Der Repo-Satz stieg daher auf 16,5% von zuvor 8%. Der zuletzt in den Vordergrund gerückte Satz für die sehr kurzfristige Spitzenrefinanzierung („late liquidity“, overnight verfügbar erst ab 16 Uhr) rück wieder an den Rand (mit 18% nach zuvor 16,5%), und der Einlagensatz wird symmetrisch 150 Basispunkte mit 15% unter dem Repo fixiert. Dieser Schritt hat an den Märkten ein Vertrauen geschaffen, denn der Preis der Credit Default Swaps auf türkische Staatsanleihen sank sofort von knapp unter 300 Basispunkten auf Größenordnungen um 250 Basispunkte. Anfang des Jahres waren es noch um 180 Basispunkte.
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