Polen – Die Inflation bleibt aus
Entgegen unseren Erwartungen ist der Zloty schwach geworden. Dahinter steht eine deutliche Korrektur der Zinsperspektive: Das starke Wachstum und die hohe Beschäftigung haben nicht zum Lohndruck und nicht zur steigenden Inflation geführt. Die neueren Daten zur Teuerung und zur Produktion zeigen eher in die entgegensetzte Richtung. So fiel der harmonisierte Verbraucherpreisindex HVPI per Februar auf 0,7% zurück, und die Erzeugerpreise rutschten sogar mit -0,7% unter die Nulllinie.
Der nationale Verbraucher-Index fiel zuletzt von 1,9 auf 1,4% unter den Zielbereich (2,5% +/- 1 Prozentpunkt). Zudem war auch die Kernrate (ex Lebensmittel und Energie) mit 0,7% schwach. Daneben weist auch der unerwartete Rückgang der Industrieproduktion per Februar um 2,2% auf eine Abschwächung des Konjunkturtrends hin. Dabei war die Schwäche in allen Wirtschaftszweigen außer der Bautätigkeit (+3,3%) erkennbar, am stärksten in der verarbeitenden Industrie mit -3,4%, was ein Hinweis auf eine Verringerung der Exporte sein könnte. Demgegenüber verzeichnete die Versorgung mit Strom, Wasser und Gas leichte Zuwächse. Unter dieser Voraussetzungen sind Zinserhöhungen kaum vorstellbar, zumal der politische Druck seitens der konservativen Regierung eher auf weitere Lockerung zielt.
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