Indien – Die Zeichen stehen auf Wachstum
Indiens Aktienmärkte haben den Anlegern in den vergangenen Jahren beachtliche Gewinne beschert. Begünstigt wurde diese Entwicklung vor allem durch die Reformpolitik der BJP-Regierung von Premier Narendra Modi. Zwar wurden einige Reformschritte holprig umgesetzt, was kurzfristig für Irritationen sorgte, dennoch blieb der positive Grundtrend so stark, dass sich die Wachstumskräfte in der realen Wirtschaft und der Auftrieb an den Finanzmärkten immer wieder durchgesetzt haben. Dazu hat nicht zuletzt eine klar stabilitätsorientierte und glaubwürdige Geldpolitik der Notenbank RBI beigetragen, die den gewonnenen Spielraum für expansive Impulse nutzte. Aus dieser Richtung bekamen die Finanzmärkte immer wieder neuen Schub. Damit haben die indischen Währungshüter nicht zuletzt dazu beigetragen, dass der globale Einbruch der Aktienmärkte von Ende Januar/Anfang Februar in Indien wieder fast vollständig überwunden ist.
Die jüngsten Daten zeigen allerdings an, dass zumindest kurzfristig kaum weiterer Spielraum für Lockerungen besteht. Die Einkaufsmanager-Indizes sowohl für die verarbeitende Industrie als auch für die Dienstleister haben zuletzt weiter leicht angezogen und liegen über der Expansionsschwelle von 50 Punkten. Von daher stehen die Zeichen auf eine leichte Beschleunigung des Wachstums, nachdem die Unruhe rund um die Reform der Umsatzsteuer abgeklungen ist. Allerdings lieferte die Inflation zuletzt ein Warnsignal mit einem unerwarteten Anstieg von 4,3 auf 4,6%. Sie liegt damit zahlenmäßig zwar immer noch nahe am Ziel von 4% und in der Mitte des Toleranzbereichs von 2-6%. Die Währungshüter machten aber deutlich, dass sie von dieser Entwicklung auf dem falschen Fuß erwischt wurden.
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