Betrug und Korruption – EM können etwas aufatmen
Trotz der gestiegenen Zahl entdeckter Delikte halten Deutschlands Manager Korruption hierzulande nicht für ein generelles Problem. In den Emerging Markets (EM), so der Eindruck, ist das ein wenig anders. So seien in Ländern wie Brasilien, Kolumbien oder Nigeria korrupte Methoden im Geschäftsleben regelmäßig anzutreffen. Diese These wird auch von einer von Ernst & Young (EY) zu Beginn der Woche vorgelegten Studie zumindest nicht entkräftet.
Nach genauerer Durchsicht der Untersuchung, an der immerhin über 2 500 Unternehmen weltweit teilgenommen haben, stellen wir aber fest, dass sich die Lage in einigen wichtigen Schwellenländern etwas entspannt hat. Firmen-Vorstände etwa in Indien, Russland, China und Japan zeigen sich deutlich optimistischer als noch vor zwei Jahren. Über die Hälfte aller Studienteilnehmer waren Unternehmen aus den EM. In diesen Regionen wird immer erkennbarer, dass der Kampf gegen Betrug und Korruption keine Einmalaktion ist, sondern, dass die Compliance-Kultur immer mehr zur Firmenkultur wird. „Mitarbeiter müssen regelmäßig geschult und sensibilisiert werden. Und das Management muss eine Null-Toleranz-Politik vorleben“, mahnt Stefan Heißner, Leiter Fraud Investigation & Dispute Services bei EY.
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