Türkei – Machtkampf belastet Wirtschaft
Die politischen Auseinandersetzungen der türkischen Regierung mit dem Westen könnten teure Konsequenzen haben. Denn die Türkei ist heute wirtschaftlich sehr viel schwächer, als es Staatschef Recep Tayyip Erdogan glaubhaft machen will. Dies zeigt der jüngste Artikel-IV-Report des IWF: Nach enttäuschenden 2,7% Wachstum im vergangenen Jahr wird es im laufenden Jahr mit 2,9% nicht wesentlich besser.
Wenn alles gut läuft, sollten 2019 wieder 4% erreicht werden. Das ist aber eher unwahrscheinlich, denn die Ursache der Wachstumsschwäche hat einen Namen: Recep Tayyip Erdogan. Der türkische Präsident ordnet buchstäblich alles seinem Streben nach persönlicher Macht und wirtschaftlichen Vorteilen unter. Er zögert nicht, gewalttätige Auseinandersetzungen zu schüren, um seine Macht auszubauen. So eskalierte er vor den letzten Parlamentswahlen ohne Not den weitgehend eingedämmten Konflikt mit den Kurden, weil die kurdischen Parteien seinen Plänen im Parlament im Wege standen. Ebenso nutzt er aktuell den gescheiterten Militärputsch des vergangenen Jahres dazu, im Nachgang einen verdeckten aber erfolgreichen Putsch durchzuziehen, indem alle abweichenden Meinungen als „Terrorismus“ denunziert und verfolgt werden.
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