Rohstoffe – Der Fluch des Reichtums

Das Ende des Rohstoff-Booms und die Probleme vieler Rohstoffexporteure haben das Interesse an der „dutch disease“ erneuert. Diese Diagnose knüpft an an die niederländische Erfahrung aus den 1960er-Jahren im Gefolge des Erdgas-Booms. Ein sprunghaft steigender Rohstoffexport liefert anfänglich einen positiven Schock durch verbesserte Terms-of-Trade und entsprechend höhere Einkommen.

Dieser Umstand führt aber dann paradoxerweise im weiteren Verlauf zu geringerem Wachstum, wachsenden Defiziten gegenüber dem Ausland und verbreiteter Arbeitslosigkeit. Dahinter steckt ein Verdrängungseffekt: Kapital und Arbeit konzentrieren sich stark auf die boomende Rohstoffproduktion zulasten der handelbaren (Industrie-) Güter. Die Folge ist eine laufende reale Aufwertung der Währung, die einen Verlust an Wettbewerbsfähigkeit nach sich zieht. Diese Schwächung trifft wiederum in erster Linie die industrielle Produktion und verstärkt damit den negativen Effekt der Umschichtung des Kapitals hin zur Rohstoffförderung und zu den nicht-handelbaren Gütern. Letztere werden per Definition nicht negativ von der sinkenden Wettbewerbsfähigkeit betroffen.

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