Russland – „Überwinterung“ gefährliche Illusion
Zinserhöhung zeigt Probleme auf _ Viele der in Russland ausharrenden westlichen Unternehmen setzen auf eine Art Neuauflage der Entspannungspolitik der 1970er- und 1980er-Jahre. Bis dahin gelte es zu „überwintern“. Sie blenden aus, dass die Entspannungspolitik auf der stillschweigenden Zustimmung zur faktischen Herrschaft der UdSSR über Staaten Osteuropas beruhte. Diesen wurde ganz offiziell eine „beschränkte Souveränität“ zugestanden. Nur so konnten Moskaus Sicherheitsinteressen (strategisches Vorfeld) und imperiale Bedürfnisse (Kolonien) befriedigt werden.
Das ist nicht wiederholbar, denn mit dem Ende der UdSSR verlor Moskau den Zugriff auf diese Länder. Eine freiwillige Rückkehr in Moskaus Machtbereich ist weitgehend ausgeschlossen, siehe Ukraine. Ohne das unausgesprochene westliche Plazet für russische Interventionen in Staaten des sogenannten post-sowjetischen Raums gibt es keinen Kompromissspielraum zwischen den russischen Großmachtansprüchen, dem Unabhängigkeitsstreben der ehemaligen Satelliten und dem westlichen Ziel demokratisch legitimierter Herrschaft nach liberalen Maßstäben mit freien Märkten. Damit fehlt die zentrale Voraussetzung der Entspannungspolitik.
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