Südamerika – Streit um EU-Mercosur-Abkommen
Brasilien sieht Chance _ Die spanische Regierung übernimmt im 2. Hj. von den derzeit amtierenden Schweden die EU-Ratspräsidentschaft und hat sich die Umsetzung des seit dem Jahr 2000 verhandelten Abkommens zwischen der EU und dem südamerikansichen Handelsblock Mercosur auf die Fahnen geschrieben. Im Mercosur arbeiten derzeit die an den Atlantik grenzenden Staaten Argentinien, Brasilien, Paraguay und Uruguay zusammen. Venezuela ist suspendiert. Hinzu kommen die assoziierten Staaten Chile, Bolivien, Peru, Kolumbien und Ecuador. Weitere Staaten haben Anträge gestellt oder sind in der Ratifizierung begriffen.
Falls das Vorhaben der Spanier gelingen sollte, dürfte vor allem Brasilien von dem Abkommen stark profitieren. Es liegt eine Abschätzung der Effekte des Abkommens durch die London School of Economics (LSE) in Zusammenarbeit mit der EU-Kommission vor. Die Studie arbeitet mit einem konservativen und einem ambitionierten Szenario. Für den Mercosur geht das konservative Szenario von der Beseitigung der Zölle bei 90% der Industrieprodukte und 80% der landwirtschaftlichen Produkte aus. In dem ambitionierten Szenario beseitigt der Mercosur die Zölle bei 100% der Produkte. Die EU beseitigt in beiden Szenarien die Zölle auf alle Industrieerzeugnisse, und wendet bei Reis, Zucker und Fleisch partielle Zollsenkungen von 15% im konservativen Szenario und 30% im ambitionierten Szenario an.
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