Türkei droht trotz Tourismus Bilanzproblem
Schmerzhafte Einschnitte notwendig _ Auch in der Türkei herrscht derzeit Hochsaison für den Tourismus, von dem wichtige Beiträge zur Leistungsbilanz erwartet werden. Die Einnahmen aus dem Hotel- und Gaststättengewerbe und den damit verbundenen Dienstleistungen sind unverzichtbar, um die mit den Zinsen steigenden Verbindlichkeiten gegenüber dem Ausland zu bedienen. Doch die Nachrichten sind besorgniserregend: Die Urlauberströme wenden sich von der Türkei ab.
Auch die türkische Klientel schaut sich um. In den vergangenen zwei bis drei Jahren sei der Preisvorteil verlorengegangen, heißt es beim türkischen Reisebüroverband Türsab. Urlaubsländer wie Ägypten, Tunesien, Marokko und sogar Griechenland nehmen der Türkei Marktanteile ab. Das ist kein Zufall und auch nicht auf überzogene Forderungen erpresserischer Gewerkschaften zurückzuführen, sondern Folge der irrationalen und nur an der jeweiligen politischen Opportunität orientierten Wirtschaftspolitik von Präsident Recep Erdogan. Die von Erdogan angeheizte hohe Inflation ist keineswegs eingedämmt, die jüngste Inflationsrate vom Juni liegt mit 71,6% immer noch deutlich über dem Leitzins von 50%, der damit zu wenig bewirkt.
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