Vietnam – Der lachende Dritte im Handelskrieg
Vietnam glänzt weiterhin mit extrem guten Wirtschaftszahlen. Das BIP-Wachstum erreichte 2018 sagenhafte 7,1% und liegt damit klar an der Spitze in der ohnehin am stärksten wachsenden Region der Weltwirtschaft. Dieses und das nächste Jahr dürften nur wenig schwächer ausfallen. Die Asian Development Bank (ADB) geht in ihrem Frühjahrsausblick von etwas schwächeren Wachstumsraten (6,8 und 6,7% für 2019 bzw. 2020) aus. Der IWF nannte jüngst in einem Report zu Vietnam sogar nur 6,5% für das laufende Jahr.
Diese eher pessimistischen Einschätzungen beruhen auf der Annahme, dass sich der Handelskrieg zwischen den USA und China gleich doppelt negativ auf Vietnam auswirken werde. Zunächst ist mit einem Rückgang der chinesischen Nachfrage zu rechnen und zwar bei den Zulieferungen zu den chinesischen Exporten, aber auch auf Grund einer ruhigeren chinesischen Binnennachfrage. Hinzu kommt der schwächere Export in Drittstaaten im Zuge der globalen Wirtschaftsabkühlung. Diese Sicht lässt außer Acht, dass Vietnam in der ersten Reihe der Profiteure des Konflikts steht, weil Teile der bislang auf China entfallenden Nachfrage ins Nachbarland umgelenkt werden.
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