NIO – Ohne Absatz kein Ausweg aus der Abwärtsspirale
Im Grunde hätte es mit dem chinesischen Tesla-Konkurrenten NIO so schön werden können. Nach dem erfolgreichen IPO im Februar schob sich der Aktienwert binnen eines Monats um rd. 32% gen Himmel.
Selbst ungünstige Rahmenbedingungen wie die vorausgegangene Ankündigung Pekings, die Subventionen für E-Mobilität zunächst um 30% zu kürzen und bis 2020 ganz einzustellen, sowie die wirtschaftlichen Spannungen durch den internationalen Handelsstreit, hatten sich nicht merklich auf den Börsengang ausgewirkt. Unsere Empfehlung in PEM v. 28.2. lag daher zwischenzeitlich rd. 8% im Plus, bevor die NIO-Aktie (2,35 Euro; A2N4PB; US62914V1061) mit hohem Tempo die falsche Ausfahrt nahm und binnen einer Woche um rd. 38% einbrach. Damit war der Stopp gerissen, die Talfahrt aber noch nicht.
Grund für die Misere waren die Anfang März veröffentlichten Q4-Zahlen 2018. Besonders der Nettoverlust des Unternehmens war um weitere 41,3% zum Vorquartal und gar um 102,1% zum Vorjahresquartal gestiegen. Entgegen der eigenen Prognose brachen dann auch noch die Verkaufszahlen im Q1 2019 um 50% auf 3 989 Modelle ein, sehr zum Unmut der Aktionäre. Denn ohne Absatz kein Ausweg aus der Abwärtsspirale. Nichtsdestotrotz bietet China der E-Mobilität einen schier grenzenlosen Absatzmarkt. Und NIO ist nach dem Crash vielversprechend günstig. Durch die allgemein ungewisse Zukunft für E-Mobilität und die hohen Verluste des Unternehmens raten wir jedoch auch mutigen Anlegern von einem Investment ab. Die Ampel zeigt Rot für NIO. Abwarten!
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