Märkte

Russland – Langfristige Schäden durch Sanktionen

_ Die russische Regierung hat kurz nach dem Überfall auf die Ukraine die Veröffentlichung der Handelsbilanz gestoppt. Das auf Russland und China fokussierte Forschungsinstitut der Notenbank Finnlands (BOFIT) hat die Informationslücke mit einem Papier geschlossen, in dem die russische Handelsbilanz für März bis Juni des laufenden Jahres auf Basis der Daten der Handelspartner und weiterer Quellen rekonstruiert wird.

Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass die russischen Importe in den vier Monaten nach dem Einmarsch in die Ukraine erheblich zurückgingen. Russland war nicht in der Lage, auf alternative Importlieferanten auszuweichen, insbesondere nicht bei Technologieimporten. Über ein Jahrzehnt lang rühmte Russland die Importsubstitution als Eckpfeiler seiner Industriepolitik, die Ergebnisse dabei sind in jedem Fall bescheiden, wie BOFIT-Autorin Heli Simola feststellt. Die russische Führung redet mittlerweile nur noch von „technologischer Souveränität“, die angeblich dadurch erreicht werden soll, dass nur aus „befreundeten“ Ländern importiert wird.

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