China – Das ewige Lied der Zölle
![Flagge Chinas in Shanghai Flagge Chinas in Shanghai](https://www.platow.de/app/uploads/bis-images/6801/china-flagge-shanghai-c-cc0-629x365-f50_50.jpg)
Im Kampf gegen künstlich verbilligte Produkte aus China hat US-Präsident Joe Biden zu Wochenbeginn einen härteren Ton angeschlagen. Nicht nur sind die Einfuhrzölle auf chinesische Elektroautos von 25 auf 100% erhöht worden.
Auch hob der Präsident bestehende Zölle auf Solarzellen, Halbleiter, Lithium-Ionen-Batterien sowie verschiedene Medizinartikel an bzw. führte sie jetzt ein. Konkret sind Einfuhren im Volumen von 18 Mrd. US-Dollar betroffen. Schwäche im erbitterten Kampf gegen Donald Trump will man sich gerade in den „Swing States“ nicht erlauben.
Tatsächlich hat Biden während seiner Amtszeit die von Trump verhängten und von der WTO als Verstoß eingestuften Zölle weitestgehend beibehalten. Gleichzeitig flossen Milliarden an Subventionen in die heimische Chipbranche und hier insbesondere in die Fertigung. Dennoch stiegen hier die Importe aus China 2023 um 70%.
Das Problem: Zwar haben günstige Produkte aus China den westlichen Markt tatsächlich geflutet und dadurch u.a. in Deutschland Solarhersteller empfindlich getroffen. Die Dumpingpreise drosselten aber auch die Inflation. Sowohl die Fed als auch EZB mussten folglich mit weniger starken Leitzinserhöhungen eingreifen, wovon die Wirtschaft profitierte.
Ob jetzt auch die EU Zölle gegen China erhöhen oder verhängen wird, bleibt eher fraglich. Bundeskanzler Olaf Scholz verwies in Stockholm auf den hohen Anteil westlicher Marken, die rund die Hälfte der importierten E-Karossen aus China ausmachten. Im Falle von Vergeltungsmaßnahmen könnten zudem europäische Hersteller im chinesischen Markt sanktioniert werden. Auch mit Blick auf die heimische Produktion droht Ungemach: Denn insbesondere bei E-Autos sind europäische Autobauer von chinesischen Bauteilen abhängig. Das Credo der Stunde lautet daher Besonnenheit.
Am Aktienmarkt büßte der Shanghai Composite einen halben Prozentpunkt ein. Insbesondere Autohersteller wie Nio (-8%), BYD (-3%) und Geely (-1%) performten seit Wochenbeginn schwach. dog
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