Saudi-Arabien – Der Wandel muss bewältigt werden
alles hängt am öl _ Die Dynamik des Wachstums in Saudi-Arabien schwächt sich im Jahresverlauf kräftig auf knapp 2% ab, so die jüngste Artikel-IV-Einschätzung des IWF. Im Vj. waren es noch 8,7% gewesen. In den kommenden Jahren soll sich ein mittelfristiger Trend von 3,3% ergeben. Dazu tragen aktuell eine starke Ölproduktion, aber auch ein Wachstum von 4,8% außerhalb des Ölsektors bei, namentlich der robuste private Verbrauch sowie die privaten Investitionen außerhalb des Ölsektors. Der Groß- und Einzelhandel, das Baugewerbe und der Verkehr waren Haupttreiber des Nicht-Öl-Wachstums.
Die hohe Beschäftigungsquote treibt den Non-Oil-Sektor. Die Arbeitslosenquote ist per Ende 2022 auf den Tiefstand von 4,8% gefallen. Gleichzeitig steigt die Erwerbsbeteiligung, was auch auf die Rückkehr ausländischer Arbeitnehmer (v. a. im Baugewerbe und der Landwirtschaft) zurückzuführen ist. Die Jugendarbeitslosigkeit wurde bis 2022 in zwei Jahren auf 16,8% halbiert, die Erwerbsbeteiligung der Frauen erreichte 36% und übertraf das in der Reformagenda „Vision 2030“ festgelegte Ziel von 30%. Unterdessen bleibt die Inflation unproblematisch. Die aktuell günstige Lage auf dem Ölmarkt hat den Haushalt gestärkt und erstmals seit 2013 zu einem Überschuss (2,5% vom BIP) geführt. Die öffentliche Verschuldung ist mit 23% des BIP niedrig und tragfähig, und es steht ein großer finanzieller Spielraum zur Verfügung, um potenziellen Gegenwind und den Strukturwandel zu bewältigen.
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