Ambev gerät in Sippenhaft
Brasilien _ Die steigenden Preise und der reale Kaufkraftverlust der Konsumenten sorgten bei den nicht-zyklischen Konsumgüterkonzernen für ein sehr durchwachsenes Gj. 2022. Besonders in Europa griffen viele Verbraucher auf die preisgünstigen Eigenmarken der Supermärkte und Einzelhandelsketten zurück. Laut Jefferies waren vor allem die scharf angezogenen Preise für Agrargüter und Rohöl ein Problem, da sich die Kosten nicht mit derselben Geschwindigkeit an den Verbraucher weitergeben ließen. Mittlerweile hat sich der Anstieg bei den Rohstoffen jedoch moderiert und gleichzeitig greifen nun die Preisanhebungen im Supermarkt. Jefferies erwartet daher 2023 für den Sektor, dass Preisanhebungen die Inputkostensteigerung deutlich übersteigen und sich die Margen ausweiten.
Ambev spürte hiervon jedoch wenig. Der brasilianische Getränkehersteller konnte die Margen ggü. 2021 sogar noch ausweiten und erreichte eine sehr starke Nettomarge von 18% (17% im Vj.). Der Gewinn stieg um 14% an und konnte die Analystenerwartungen um gut 10% übertreffen. Der Umsatz wuchs im Gj. 2022 um 10% und lag damit im Rahmen der Erwartungen. Die Fußball-WM sorgte im Q4 nochmal für ordentliche Nachfrage und führte zu einer satten Gewinnsteigerung von 38% im letzten Quartal des Gj. Trotz der recht starken operativen Performance von Ambev bewegte sich die Aktie 2022 im Wesentlichen seitwärts. Dies ist vor allem den noch immer recht niedergeschlagenen Bewertungen des brasilianischen Gesamtmarktes und der schwierigen Situation des Konsumgütersektors zuzuschreiben.
Der Konsens geht für das laufende Gj. von einem Gewinnrückgang von 8% aus, bevor in den darauffolgenden Jahren wieder zweistelliges Wachstum erreicht werden soll. Wir sind für das laufende Gj. etwas optimistischer und halten das 2023er-KGV von 17 (vgl. ThaiBev in dieser Ausgabe: 13) für die Aktie (2,52 Euro; US02319V1035) für gerechtfertigt. dag
Kaufen Sie weiter Ambev. Stopp: 2,12 Euro.
ARTIKEL DIESER AUSGABE
Bank of Japan – Was zieht Ueda aus dem Ärmel?
Am 8.4. endet die Amtszeit von Haruhiko Kuroda, Chef der weltweit wohl moderatesten Zentralbank, der Bank of Japan (BoJ). An seine Stelle rückt nicht etwa sein zu Jahresbeginn noch hoch... mehr
Hoya – Wir lauern weiter
Denkbar knapp sind wir im März mit unserem „Abstauberlimit“ bei Hoya nicht zum Zug gekommen. Am 2.3. wechselte unsere Musterdepot-Aktie (103,10 Euro; JP3837800006) auf Tradegate zum... mehr
ThaiBev plant keine Verkäufe
Immer wieder keimen bei ThaiBev Gerüchte auf, dass Teile des Konzerns ausgegliedert und an die Börse gebracht werden sollen. Verantwortlich dafür ist zweifelsfrei das Management, welches... mehr
Arcos Dorados knackt erstmals Umsatz-Milliarde
Mitte März (15.3.) bewies Arcos Dorados mit den Q4-Zahlen, dass der Wachstumskurs beim weltweit größten McDonald’s-Franchisenehmer weitergeht. Der Konzern stillt den Fast Food-Hunger... mehr
Xiaomi – Druck von allen Seiten
Es war schon unlängst abzusehen, dass 2022 nicht das Jahr von Chinas Technologie-Newcomer Xiaomi gewesen sein dürfte. US-Sanktionen auf Halbleiter, Lieferkettenprobleme und der Ukraine-Krieg... mehr
PDD Holdings korrigiert kräftig
Die chinesische E-Commerce-Plattform PDD Holdings (zuvor: Pinduoduo) kann auf ein erfolgreiches Schlussquartal zurückblicken. Trotz sinkender Verbraucherstimmung infolge der massiven... mehr
PKP Cargo schafft den Turnaround
Als die erste Covid-19-Welle im Herbst 2020 vorbei war, hatten wir zuletzt über die polnische PKP Cargo berichtet und den Wert mit Stopp bei 2,30 Euro auf Halten abgestuft. Allerdings... mehr
América Móvil konsolidiert Aktien
Das Sammelsurium aus „AA“-, „A“- und „L“-Aktien beim mexikanischen Telekom-Giganten América Móvil hat ein Ende. Wie auf der HV am 20.12.22 beschlossen, wurden die Aktienserien... mehr
Asien – Im Getriebe ist noch Sand
Der gerade erschienene Ausblick der ADB könnte manchen Leser eher ratlos zurücklassen. Die zentrale Botschaft lautet: „Wiedereröffnung in der Volksrepublik China hebt die regionalen... mehr
PLATOW Börsenbarometer
Indizes: Bis auf den RTS (-2,3%) konnten die Schwellenländer-Indizes in der Vorwoche zulegen. Den größten Anstieg verzeichnete dabei der CECE (+4,5%), gefolgt vom ISE 100 (+4,2%), der... mehr