Vipshop-Aktie bleibt im Aufwind
China _ Eine schwächere Nachfrage, unterbrochene Lieferketten, Logistikprobleme – der chinesische Online-Flash-Sale-Anbieter Vipshop hat die Corona-Krise im Auftaktquartal deutlich zu spüren bekommen. Wie der Konzern Mitte vergangener Woche mitteilte, gingen die Einnahmen in den ersten drei Monaten 2020 um 12% auf 18,8 Mrd. Renminbi (RMB) oder rd. 2,7 Mrd. US-Dollar zurück. Das Gross Merchandise Volume (GMV), die Menge aller über Vipshop generierten Umsätze, sank gar um 14% auf 28,9 Mrd. RMB.
Eigentlich nicht die besten Nachrichten: Die Aktie war nach Vorlage der Zahlen (15,80 Euro; A1JVJQ; US92763W1036) dennoch gefragt. In der Spitze ging es um knapp 8% nach oben. Zum einen hatten sowohl das Unternehmen selbst (s. PEM v. 23.4.) als auch Analysten (2,53 Mrd. US-Dollar) mit noch schwächeren Werten gerechnet. Zum anderen gelang es Vipshop trotz Corona die operative Marge um 0,2 Prozentpunkte auf 4,2%, den bereinigten Gewinn je ADS sogar um 11% auf 0,20 Dollar je Aktie zu steigern. Die Wall Street hatte lediglich gut die Hälfte erwartet (0,11 Dollar je Aktie). Ebenfalls positiv: Vipshop konnte trotz der grassierenden Pandemie in China die Zahl der aktiven Kunden mit 29,6 Mio. ggü. dem Vorjahr (29,7 Mio.) nahezu stabil halten. Zudem berichtete das Management darüber, dass sich das Geschäft seit März „gesund“ erholt habe. Das Unternehmen stellt daher für das laufende zweite Quartal einen Umsatz von 22,7 Mrd. bis 23,8 Mrd. RMB in Aussicht, im besten Fall also ein Wachstum von 5% ggü. dem Vorjahr. Auch hier hatten Analysten mit weniger gerechnet. Für investierte Anleger lautet trotz der Rally in den vergangenen Wochen und Monaten (allein in den vergangenen drei Monaten ging es um rd. 30% nach oben) daher die Devise:
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