Amcor – Wachstum mit Nebenwirkungen
Australien _ Den Verpackungsspezialisten Amcor haben wir noch nie analysiert. Das ist eigentlich verwunderlich, denn die 1860 gegründeten Australier haben sich mit einer veritablen Akquisitionsstrategie in den vergangenen Jahren zu einem global aufgestellten Partner der Konsumgüterindustrie (Nestlé, Pepsico, Mondelez) und der Pharmazie (GSK, Abbott) entwickelt. Die Australier liefern flexible (75% des Konzernumsatzes) und feste Verpackungen für Schokolade, Getränke, Wasch- und Arzneimittel.
Durch die mehr als 30 Akquisitionen seit 2010 macht Nord-amerika inzwischen 49% des Konzernumsatzes aus, gefolgt von der EM-Region (25%). Dabei schaffte es CEO Ron Delia, den währungsbereinigten Umsatz seit dem Gj. 2013/14 (per 30.6.) jährlich um solide 2% zu steigern, dabei aber durch ein stärkeres EBIT-Wachstum (5% p. a.) die Marge in Richtung 12% zu verbessern. Die Q1-Zahlen per Ende September bestätigen das Bild: Der Umsatz stieg um 3%, das EBIT um 9% und die Marge verbesserte sich ggü. dem Vj. um 140 bps. auf 11,3%.
Analysten erwarten angesichts eines wenig zyklischen, hohe Cashflows generierenden Geschäfts eine Fortsetzung des positiven Trends: Der Umsatz soll in den kommenden drei Jahren um 2% p. a. steigen, die EBIT-Marge sich beständig in Richtung 12% entwickeln. Beim Gewinn je Aktie (11,80 Euro; AU000000AMC4), den die Australier zur zentralen Guidance-Ziffer erhoben haben, werden sogar 18% Wachstum p. a. erwartet. Uns gefallen auch die niedrig zweistelligen Kapitalrenditen (ROIC: 13% im Schnitt der vergangenen fünf Jahre) gut, Sorge bereitet uns lediglich eine Begleiterscheinung des Akquisitionskurses: Der Verschuldungsgrad ist mit dem 3-fachen EBITDA im aktuellen Zinsumfeld zumindest beachtenswert. Dafür wird das Papier aber mit einem attraktiven 2022/23er-KGV von 15 (historischer Schnitt: 18) bewertet.
Weil Amcor auf Tradegate wenig liquide gehandelt wird, empfehlen wir, bei dem Titel mit Limit bis 12,00 Euro einzusteigen. Den Stopp setzen wir bei 8,90 Euro.
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Amcor
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