Sony geht in die Offensive
Japan _ Es geht heiß her in der Spieleindustrie. Mittendrin: Sony. Nachdem Microsoft vor wenigen Wochen mit der rd. 70 Mrd. US-Dollar schweren Übernahmeofferte für Activision Blizzard den Spielsektor aufgewirbelt hatte, ist nun der Playstation-Hersteller dran. Die Japaner kaufen für rd. 3,6 Mrd. Dollar den Videospieleentwickler Bungie, welcher bekannt ist für Spiele wie „Halo“ oder „Destiny“. Zwar ist der Deal deutlich kleiner, dennoch werten wir ihn positiv. Sony nimmt bei der Markt-Konsolidierung eine aktive Rolle ein und verbessert damit das eigene Gaming-Exposure (27% Umsatzanteil; EBITDA-Marge: 24,2%).
Auch wenn die schwachen Verkaufszahlen der Playstation 5 wegen anhaltendender Lieferengpässe zu einem geringfügigen Umsatzrückgang im Spielebereich geführt hat, kann der breit aufgestellte Unterhaltungs- und Elektronikspezialist auf ein erfolgreiches Q3 (per 31.12.) zurückblicken. Der Umsatz kletterte um 13% auf 3,03 Bio. Yen (23,3 Mrd. Euro) und übertraf die Konsensschätzungen der Analysten (2,94 Bio. Yen). Der operative Gewinn (EBITDA) lag auf Gruppenebene mit 465,2 Mrd. Yen ebenfalls über den Erwartungen (365 Mrd. Yen), die Marge verbesserte sich von 13,1 auf 15,3% und. Das profitable Filmgeschäft (EBITDA-Marge: 32,1%) war wichtigster Umsatz- (+270%) und Gewinntreiber (+129%).
Uns überzeugt das profitable Gewinnwachstum (+51 p. a. in den vergangenen fünf Jahren) sowie die zweistelligen Kapitalrenditen (ROIC: 24%). Allerdings zeigt die Gewinnentwicklung eine starke Schwankungsbreite, die im Gj. 2020/21 ihren Höhepunkt erreicht hatte, als viele Menschen in der Corona-Pandemie mehr Zeit mit Videospielen verbracht haben. Bis 2023 rechnen Analysten mit einem leichten Rückgang (-6% p. a.). Dafür soll der Umsatz mit 6% p. a. bis 2023 stärker steigen als in den Jahren zuvor. Die Nikkei-Aktie (104,68 Euro; JP3435000009) ist mit einem 2023er-KGV von 17 im historischen Vergleich (fünfjähriger Durchschnitt: 21) günstig.
Sony bleibt ein Kauf mit Stopp bei 86,25 Euro.
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