Märkte

Asien – Aussichten schwächen sich ab

_ Die Aussichten für die EM Asiens haben sich leicht abgeschwächt, so die Botschaft des jüngsten ADB-Ausblicks, der eine kleine Abwärtsrevision bringt: Statt jeweils 4,8% für 2023/24 werden dort nun 4,8% und 4,7% für den Prognosezeitraum notiert. Die Schwäche geht von den Exporten aus, die unter dem Rückgang der globalen Nachfrage leiden. Hintergrund ist die monetäre Straffung in den führenden Industrieländern, die in einer allgemeinen Abschwächung der Exportnachfrage mündet. Dies werde aber durch eine etwas stärkere Binnennachfrage (Konsum und Investitionen) innerhalb der einzelnen Volkswirtschaften größtenteils kompensiert.

Von der Exportschwäche besonders betroffen sind die Technologieexporteure. Dieses Muster zeigt sich in den Einkaufsmanager-Indizes (PMI) für die verarbeitende Industrie. So zeigen sich hier Schwächen bei den stärker auf eine exportorientierte Industrie gestützten Staaten wie China, Südkorea, Vietnam oder Taiwan (zuletzt 44,1 Punkte nach 44,8), deren Industrie-PMI per Juli im Schrumpfungsbereich unter 50 Punkten lagen und sich auch ggü. dem Vormonat weiter abgeschwächt haben. Hier hat sich ein negativer Trend etabliert, insb. bei den Exporteuren von Halbleitern, Elektronik und anderen Hochtechnologieprodukten. Demgegenüber liegen die Werte der stärker von der Binnennachfrage dominierten Volkswirtschaften wie Indien, Indonesien oder den Philippinen im Wachstumsbereich über 50 Index-Punkten. Die ADB sieht in der Zinsentwicklung beiderseits des Atlantiks durch die davon gesteuerte Nachfrage nach Importen aus Asien einen Faktor für das Wachstum der asiatischen Volkswirtschaften. Dabei werden die Prognoserisiken symmetrisch gesehen. Wenn die Inflation in den fortgeschrittenen Volkswirtschaften schneller eingedämmt wird als derzeit projiziert, dürfte eine lockerere Geldpolitik zusätzliche Nachfrage generieren, und vice versa.

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