Die Bullen bleiben am Drücker

"Nachdem wir am Dienstag unsere Short-Spekulation auf Gold aufgelöst haben (siehe Seite 2), sind im Derivate-Mus­terdepot inzwischen ausschließlich Positionen enthalten, mit denen wir direkt auf eine Hausse oder zumindest eine Outperformance einer einzelnen Aktie setzen. Drei dieser Positionen (Gerresheimer, Danone und Linde) haben ihren Wert mehr als verdoppelt, der Rest ist abgesehen von unserem jüngsten Neuzugang Banco Santander solide im Plus. "

Manchem Anleger mag dieses ausgeprägte Long-Exposure übertrieben vorkommen, aber es passt auf jeden Fall zur Marktstimmung. Denn momentan sind eindeutig die Bullen am Drücker. Angetrieben durch ein historisch beispielloses Gelddruck-Experiment der japanischen Notenbank strebte der Nikkei bis Mittwoch in Höhen, die noch vor wenigen Monaten völlig utopisch angemutet hätten. Daran ändert auch der heftige Einbruch vom Donnerstag zunächst nichts. Die US-amerikanische Federal Reserve lässt sich in punkto quantitative Lockerung ebenfalls nicht lumpen. Lediglich die Europäische Zentralbank fährt einen nicht ganz so expansiven geldpolitischen Kurs. Die Drohung Mario Draghis, den Euro „koste es was es wolle“ zu retten, bleibt indes unwidersprochen auf der Agenda. Zudem fordert natürlich auch innerhalb Europas das Niedrigzinsumfeld seinen Tribut. Wer wenigstens ein bisschen Rendite erzielen will, muss ins Risiko. Und da springen vor allem die überwiegend recht güns-tigen europäischen Aktien ins Auge.

Die Konsequenz: Aufwärtstrends, wohin das Auge schaut. Der Nikkei haussiert wie verrückt, S&P 500 und DAX eilen von Allzeithoch zu Allzeithoch und selbst der wegen seiner Bankenlastigkeit oft flügellahme Euro Stoxx 50 hat sich auf ein Zweijahreshoch vorgearbeitet. Dessen Mitglieder BASF und Danone, zwei unserer Basiswerte im Musterdepot, nehmen bereits ihre Allzeithochs ins Visier. Längst dort angekommen sind unsere beiden „Hundertprozenter“ Gerresheimer und Linde. Siemens überzeugt aus charttechnischer Sicht weit weniger, die Kursentwicklung steht gleichwohl noch im Einklang mit unserer ursprünglichen Idee, nach einem Umkehrsignal den mittleren Aufwärtstrend zu handeln. Bis zu einem „Test des Jahreshochs“ (Ausgabe vom 26.4.) ist der Weg allerdings zugegebenermaßen noch weit. In der Summe zeigt die Analyse der einzelnen Charts indes, dass bei unserem Portfolio die Chancen die Risiken derzeit überwiegen.

Solange das Umfeld dermaßen bullish für Aktien bleibt, sehen wir auch keinen Anlass, unser Long-Exposure im Derivate-Musterdepot generell wieder zurückzufahren. Schließlich ist es generell lukrativer und risikoärmer, im Einklang mit der übergeordneten Trendrichtung zu handeln als gegen sie.

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