Backtest Teil 1: Schlechter Start

Um die Details noch anschaulicher darzustellen, haben wir den Backtest in drei ungefähr gleich lange Phasen aufgeteilt. Starten wollen wir mit dem Zeitraum von Anfang 2004 bis Ende 2007 und damit der - relativ betrachtet - schwächsten Periode. Zwar steht hier unter dem Strich immer noch eine Verdoppelung des Startwertes. Im Vergleich zum DAX wäre in diesen vier Jahren aber nur ein geringer Vorsprung herausgearbeitet worden.

Relativ enttäuschend verlief der Backtest vor allem 2004, als das Euwax-Sentiment gleich mehrere schwerwiegende Fehlsignale lieferte. Der DAX war zuvor (2000 bis 2003) brutal abgestürzt und befand sich nach einer ersten stärkeren Erholung in einer Phase, wo sich die Anleger wohl nicht ganz sicher waren, ob die Reise weiter gen Norden geht oder es noch einmal zu einem stärkeren Rückgang kommt. Am Ende des Jahres standen bei der Handelsstrategie trotz eines leicht gestiegenen DAX ein Minus von 14% und damit eine deutliche Underperformance geschrieben.

Im Folgejahr konnte das Minus mit einem Plus von 23% zwar schon wieder wettgemacht werden. Die Underperformance gegenüber dem DAX wurde aber sogar noch etwas größer. Verantwortlich dafür war u.a., dass unser Modell zur Trendphasen-Bestimmung im Dezember 2005 ein starkes Warnsignal anzeigte, das in der Folge sechs Monate lang aktiv blieb. In dieser Phase wären wir so gut wie gar nicht am Markt engagiert gewesen und hätten kurzzeitig sogar mal eine Short-Position eröffnet. Weil der DAX anfangs aber munter weiter stieg, begann auch das Jahr 2006 mit einer deutlichen Underperformance von in der Spitze 16%. Die ersten knapp 2,5 Jahre verlief der Backtest also relativ ernüchternd.

Danach ging es dann aber deutlich bergauf, so dass 2006 sogar noch mit einem Plus von 33% abgeschlossen und der DAX damit deutlich geschlagen wurde. 2007 zeigt nach einem erneut relativ schwachen Start das bis dahin beste Jahresergebnis von +45%. In einem auch für den DAX sehr erfreulichen Jahr sorgte das oftmals sehr negative Euwax-Sentiment dafür, dass hier relativ häufig die Hebelkomponente zum Einsatz gekommen wäre. Der starke Schlussspurt hat dafür gesorgt, dass am Ende dieser ersten 4-Jahres-Periode die bereits erwähnte Verdoppelung des Startkapitals und eine leichte Outperformance gegenüber dem DAX erreicht wurde.

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