Tom Tailor an massiver Unterstützung

Der Modekonzern Tom Tailor hat vor gut einer Woche seine Zahlen zum ersten Quartal vorgelegt und damit bei der Aktie für einen deutlichen Kursrückgang gesorgt. Innerhalb von drei Tagen verlor der Nebenwert bis zu 16% an Wert.

Ausschlaggebend dafür dürfte u.a. der relativ schwache Umsatz gewesen sein, der insgesamt um 13% und auf vergleichbarer Basis um 2,2% gegenüber dem Vorjahr gesunken ist. Belastend wirkte wieder einmal ein deutlicher Erlösrückgang (-14,1%) bei der Marke Bonita, während bei den „Tom Tailor“-Produkten ein Wachstum von rund 3% generiert wurde. Bei der Gewinnkennzahl EBITDA musste ein Einbruch von 53% verkraftet werden und unter dem Strich fiel sogar ein Verlust von 8,6 Mio. Euro an, noch mal gut 30% mehr als 2017.

Einige Marktteilnehmer wurden von diesen Ergebnissen wohl auf dem falschen Fuß erwischt. Schließlich hatte das Unternehmen im gesamten Vorjahr bei EBITDA und Nettogewinn gerade neue Rekordwerte vermelden können. Der Umsatz war allerdings auch da im Zuge der laufenden Umstrukturierung (Abkehr von wenig profitablen Marken und Märkten sowie Verkleinerung des Filialnetzes) bereits gesunken. Dieser Trend wird sich im laufenden Jahr fortsetzen, wobei der Vorstand bislang nur von „leichten Umsatzrückgängen“ spricht. Daran hat sich durch die Q1-Zahlen nichts geändert. Zudem wird weiterhin ein moderater Anstieg der EBITDA-Marge prognostiziert. Nach Werten von lediglich 6% in 2016 und 9% im Vorjahr dürfte es hier dann Richtung 10% gehen, während mittelfristig (bis zum Jahr 2020) eine Marge von 12% angepeilt wird. Dass viele Maßnahmen des Unternehmens bereits greifen, zeigt der Anstieg der Rohertragsmarge von 53,1% auf 57,3% in den ersten drei Monaten 2018.

Die Firmenlenker zeigen sich denn auch „zuversichtlich, dass wir im weiteren Verlauf des Jahres weiter an Fahrt aufnehmen und unsere gesteckten Jahresziele erreichen werden“. Vor diesem Hintergrund erscheint uns die heftige Kursreaktion an der Börse übertrieben. Zumal die Analysten von Warburg Research (Kursziel 12,70 Euro) schon vor drei Monaten geschrieben hatten, der Markt habe die Herausforderungen für 2018 inzwischen verstanden und es sei wieder an der Zeit, sich auf die positiven Aspekte zu konzentrieren.

Die Kollegen der PLATOW Börse haben genau das bereits vor einem halben Jahr getan und die Aktie damals in ihr Musterdepot aufgenommen. Nach einer anfangs sehr starken Performance wurde der Titel Ende März aber leider ausgestoppt. Wie das bei potenziellen Turnaround-Storys oftmals der Fall ist, gibt es bei den Aktien solcher Firmen immer wieder starke Kursschwankungen. Schließlich läuft der Umbau eines Unternehmens nach einer schwierigeren Phase selten komplett reibungslos. Trotzdem hat sich der Aktienkurs von Mitte 2016 bis Anfang dieses Jahres zunächst mehr als vervierfachen können. Die dann gestartete Talfahrt führte allerdings auch noch einmal zu einem Kursrückgang von 40%.

Das Anfang April markierte Tief, auf das eine schnelle Erholung von 25% folgte, wurde im Zuge des jüngsten Einbruchs nur ganz kurz unterschritten. Hier bahnt sich also eine Bodenbildung in Form eines Doppel-Tiefs an, denn in den vergangenen Tagen ist die Aktie schon wieder um fast 13% auf bis zu 8,75 Euro gestiegen. Besondere Bedeutung erhält das potenzielle Doppel-Tief dadurch, dass in diesem Bereich (knapp unter 8 Euro) mit dem Zwischentief des immer noch intakten mittleren Aufwärtstrends eine weitere signifikante Unterstützung liegt. Zudem ist der ganz große Aufwärtstrend hier zu gut 50% korrigiert worden.

Wir sehen vor diesem Hintergrund gute Chancen, dass sich die Aktie mittelfristig noch deutlicher erholen kann und wollen deshalb einen Long-Trade bei Tom Tailor eröffnen. Konkret arbeiten wir dabei mit einem Kauflimit bei 8,50 Euro sowie einem Stoppkurs bei 7,50 Euro. Der Mini Long Future der DZ Bank (Basispreis: 6,481 Euro; Knock-Out-Marke: 6,816 Euro) hätte dann einen Hebel von 4,1. Wir riskieren bei dieser Spekulation bis zu 1,11% unseres derzeitigen Tradingkapitals.

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