Fehlsignal bei Dollar/Yen und SAP

Gewinnmitnahmen belasten den Greenback

Bei dem Währungstrade hatten wir darauf gesetzt, dass sich die zuletzt bereits recht massive Abwertung des japanischen Yen noch weiter fortsetzt. Durch die Amtsübernahme der LDP mit ihrem Parteivorsitzenden Shinzo Abe hat sich die Stimmung gegenüber der drittgrößten Volkswirtschaft der Welt spürbar verbessert. Hauptgrund dafür war und ist die Ankündigung, die heimische Konjunktur durch neue Ausgabenprogramme und eine äußerst expansive Geldpolitik ankurbeln zu wollen. Die japanische Notenbank (BoJ) mit ihrem ebenfalls neuen Chef Haruhiko Kuroda unterstützt dieses Vorhaben. Die Kaufprogramme für japanische Staatsanleihen wurden deutlich aufgestockt. Die Zentralbankgeldmenge soll sich so bis Ende 2014 verdoppeln. Analysten zufolge übertrifft die BoJ im Ausmaß ihrer quantitativen Maßnahmen sogar die anderen großen Notenbanken inklusive den USA.

Die Folgen dieses Stimmungsumschwungs waren in den vergangenen Monaten sowohl an den Aktienmärkten (deutlich gestiegener Nikkei 225) als auch im Bereich der Wechselkurse zu spüren. Der japanische Yen, der sich in den Jahren zuvor immer weiter verteuert hatte, wertete in den vergangenen Wochen massiv ab. Der US-Dollar kletterte seit dem Herbst 2012 von unter 80 Yen in der Spitze auf fast 104 Yen. Vor knapp drei Wochen setzten dann aber erste stärkere Gewinnmitnahmen ein, die den Dollar wieder zurück auf ein Niveau von 95 Yen beförderten. Die psychologisch wichtige Marke von 100 Yen konnte damit im ersten Anlauf noch nicht nachhaltig geknackt werden, was nach dem sehr steilen Anstieg auch nicht wirklich verwunderlich war.
Obwohl wir vorerst keine wirklich großen Sprünge mehr erwartet haben, bot die klassische Umkehrformation am Freitag im Bereich einer wichtigen kurzfristigen Unterstützung am jüngsten relativen Tief des Aufwärtstrends bei rund 96 Yen noch einmal eine gute Chance, auf eine schnelle Bewegung in Richtung der alten Hochs zu spekulieren. Diese Chance wurde von den Bullen jedoch ausgelassen. Durch den Fall des Wechselkurses unter die angesprochene Unterstützung wurde der am Montag erworbene Wave Call XXL der Deutschen Bank (DE000DX46GD5) am Donnerstag dann mit einem Verlust von 0,86% des Kapitals ausgestoppt.

SAP fällt unter massive Unterstützung

Das gleiche Schicksal erlitt der ebenfalls zum Wochenstart in unser Musterdepot aufgenommene Mini Long Future der Citi (DE000CT8JP39) auf SAP. Bei der Aktie läuft seit Mitte des vergangenen Jahres der mittlere Aufwärtstrend, der bislang aus drei Bewegungsarmen besteht. Das jüngste relative Tief dieses Trends wurde bereits im Januar bei rund 57 Euro markiert. Seitdem bewegt sich die Aktie unter dem Strich seitwärts. Das Jahreshoch von gut 65 Euro aus dem März wurde Mitte Mai zwar noch einmal angelaufen, für einen Durchbruch reichte es aber nicht. Stattdessen ging es erst einmal bergab. Wie schon bei der vorherigen Korrekturbewegung kam es in den vergangenen Tagen wieder zu einem Test des angesprochenen relativen Tiefs bei 57 Euro. Ende April war es nach einem klassischen Fehlausbruch an dieser Unterstützung in den Folgetagen schnell und steil bergauf gegangen. Genau darauf haben wir auch diesmal wieder spekuliert, nachdem es am Freitag erneut zu einer Umkehrformation auf Höhe der Unterstützung gekommen war. Diesmal ging die Spekulation allerdings nicht auf. Die Aktie durchbrach den bei ca. 56,25 Euro platzierten Stoppkurs, so dass der Schein mit einem Verlust von 0,92% des Kapitals ausgebucht wurde.