Ausbruch bei Koenig & Bauer

Der Druckmaschinenhersteller Koenig & Bauer zählt an der Börse zu den positivsten Überraschungen der vergangenen zwei Jahre. Von Anfang 2015 bis Mitte 2016 konnte sich der Kurs der Aktie in der Spitze mehr als verfünffachen. Im vergangenen Jahr gelang zwischen Februar und Juli ein imposanter Anstieg von gut 130%.

Zu verdanken haben die Aktionäre diese Rally der gelungenen Neuausrichtung des Unternehmens, das verstärkt auf die Wachstumsmärkte Verpackungs- und Digitaldruck setzt und 2015 das erste Mal seit 2010 wieder einen nennenswerten Jahresüberschuss ausweisen konnte. Die mit einer starken Bilanz ausgestatteten Würzburger füttern die Fantasie der Anleger seitdem mit immer besseren Ergebnissen. Vor zwei Monaten erst hat der Vorstand im Rahmen der Q3-Zahlen die Gewinnprognose für das gerade abgelaufene Geschäftsjahr erneut angehoben, nachdem man die Ziele schon im August nach der erfolgreich verlaufenen Branchenmesse Drupa leicht nach oben korrigiert hatte. Bei einem Konzernumsatz zwischen 1,1 und 1,2 Mrd. Euro wird für 2016 nun eine Vorsteuerrendite von bis zu 5% erwartet. Zuvor war hier ein nur Wert am oberen Ende der Spanne von 3 und 4% in Aussicht gestellt worden.

Die meisten Analysten sehen bei der Aktie trotz des stark gestiegenen Kurses immer noch reichlich Luft nach oben. Die Strategen von Warburg Research etwa haben den SDAX-Wert Anfang dieses Jahres gerade auf ihre Liste der „Best Ideas 2017“ gesetzt. Weiter steigende Gewinne rechtfertigen demnach ein Kursziel von 60 Euro. Die Kollegen von Otto Seydler taxieren den ihrer Meinung nach fairen Wert immerhin auf 54 Euro. Die Aktie selbst hat sich in den vergangenen Monaten erst mal eine Verschnaufpause gegönnt. Nach dem Ende Juli markierten Hoch bei rd. 51,30 Euro sorgten Gewinnmitnahmen innerhalb von sechs Wochen für einen Kursrückgang von gut 20%. Im Anschluss bewegte sich die Aktie innerhalb einer zweistufigen Konsolidierungsrange zwischen rund 41 und 44/46 Euro über einige Monate seitwärts.

Am Dienstag ist der Kurs aus dieser Range nach oben ausgebrochen. Weil das ohne auf Anhieb ersichtliche Nachrichten und trotzdem bei deutlich erhöhten Umsätzen geschah, dürften hier fundierte Käufer am Werk gewesen sein. Das spricht dafür, dass der Ausbruch nicht nur ein Strohfeuer ist und die Aktie ihre Aufwärtstrends nach der längeren Unterbrechung weiter fortsetzen kann. Wir versuchen deshalb, mit einem Kauflimit bei rd. 46 Euro den Einstieg in einen Long-Trade zu finden. Das war bislang noch nicht von Erfolg gekrönt, da die Aktie nach einem Tagestief bei 46,76 Euro weiter zulegen und bis auf über 48 Euro klettert konnte. Wir belassen das Limit aber vorerst im Markt und setzen den Stopp im Erfolgsfall auf ca. 41,50 Euro. Der Unlimited Turbo Bull der Commerzbank (Basispreis: 30,563 Euro; Knock-Out-Marke: 32,010 Euro) hat auf Basis unseres Einstiegslimits einen Hebel von 3,0. Weil die Aktie im großen Bild durchaus noch Korrekturbedarf anzeigt, arbeiten wir mit einem gemäßigten rechnerischen Verlustrisiko von rd. 0,8% des Kapitals.

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