Teilverkauf bei Deutsche Bank

Als wir Ende Januar den Discount Call auf die Deutsche Bank in unser Musterdepot aufgenommen haben, war die Stimmung gegenüber der Aktie völlig am Boden. Die Medien überschlugen sich mit Negativschlagzeilen, der Vorstand und sogar Finanzminister Wolfgang Schäuble sahen sich genötigt, öffentlich beschwichtigende Kommentare zur finanziellen Lage des Konzerns zu tätigen.

Zudem war der Aktienkurs in den ersten vier Wochen des neuen Jahres erneut um 20% eingebrochen, nachdem in den Monaten und Jahren zuvor schon reichlich Börsenwert verloren gegangen war. Dass wir unseren damaligen Artikel mit den Worten „Ein Ende ist in Sicht“ überschrieben, wird bei dem einen oder anderen Leser daher ungläubiges Kopfschütteln ausgelöst haben. Und doch hat sich die Empfehlung als richtig erwiesen.

Wichtig war dabei allerdings, nicht einfach blind in das fallende Messer zu greifen. Deshalb haben wir uns ganz bewusst gegen einen klassischen Long-Trade und für die Variante des Discount Calls entschieden. Das war insofern gut, weil das von uns in Aussicht gestellte Doppel-Tief bei rund 16 Euro zunächst keine nachhaltige Unterstützung bot. Stattdessen fiel die Aktie weiter bis auf rund 13 Euro, wo es dann tatsächlich zu dem doppelten Boden kam. Das von uns als mögliches Ziel bei einer Fortsetzung der Talfahrt angegebene 2009er-Tief bei 13,60 Euro wurde damit nur knapp unterschritten.

Der zu einem Durchschnittspreis von rund 0,82 Euro erworbene Discount Call war zu diesem Zeitpunkt bis auf gut 0,40 Euro abgestürzt. Das war natürlich ärgerlich, aber letztlich zu verkraften, denn bis zu unserem Stopp bei 0,20 Euro war trotzdem immer noch reichlich Luft. Zwar lag die Aktie zu diesem Zeitpunkt deutlich unter der für die Auszahlung entscheidenden Range von 16 bis 18 Euro, so dass es keinen so genannten inneren Wert gab. Der Schein wird aber erst im Juni fällig, so dass ein ausreichender Zeitwert vorhanden war. Denn schließlich hatte die Aktie Mitte Februar noch vier Monate Zeit, sich bis in den genannten Bereich vorzuarbeiten. Das ist durch den Anstieg auf die Marke von rd. 18 Euro mittlerweile eindrucksvoll gelungen. Der Kurs des Discount Calls hat sich dadurch von seinem Tief aus fast verdreifacht.

Nun von einer sich nahtlos fortsetzenden, nachhaltigen Trendwende auszugehen, wäre aber ebenso naiv wie vor Wochen einen totalen Zusammenbruch des Unternehmens zu prognostizieren. Ganz nüchtern betrachtet haben wir im Hoch der Erholung 50% der letzten starken Abwärtsbewegung (rot) korrigiert. Gleichzeitig ist das Spiegelungsziel des kleinen (schwarz) Aufwärtstrends erreicht. Hier könnte es nun noch einmal zu Gegendruck kommen. Wir haben deshalb am vergangenen Freitag bei Kursen von rund 17,70 Euro einen Teil der Gewinne mitgenommen, indem wir den halben Bestand mit einem Gewinn von 52,1% verkauft haben. Der realisierte Depotbeitrag beläuft sich auf 0,67% unseres Kapitals. Für den Rest wurde der Stoppkurs auf 0,60 Euro nachgezogen, so dass wir mit dem Trade selbst bei einem erneuten Einbruch der Aktie zumindest einen kleinen rechnerischen Gewinn sicher haben.

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