Trendbruch bei Drägerwerk

Als das im TecDAX beheimatete Unternehmen Drägerwerk Anfang Februar seine vorläufigen Zahlen für das abgelaufene Geschäftsjahr präsentierte, war das für viele Anleger ein Schock. Zwar wurde die zuvor zweimal gesenkte Jahresprognose letztlich erreicht. Nach dem insgesamt sehr schwachen Ergebnis wurde aber eine drastische Senkung der Dividende von 1,39 Euro auf 0,19 Euro pro Vorzugsaktie angekündigt. Zudem blieb der Vorstand einen Ausblick auf das laufende Jahr schuldig. Die Aktie brach daraufhin deutlich auf rund 51 Euro ein und fiel damit auf den tiefsten Stand seit Mitte 2011. Im Anschluss gelang dann jedoch eine spürbare Erholung, die den Kurs in der Spitze bis auf gut 66 Euro trieb.

Vor rund vier Wochen reichte der Hersteller von Medizin- und Sicherheitstechnik seine 2016er-Prognose dann nach und enttäuschte dabei erneut. Im Vergleich zum Vorjahr geht der Konzern nach einem verhaltenen Jahresauftakt nun von einer „schwächeren Wachstumsdynamik“ aus und plant beim Umsatz einen währungsbereinigten Anstieg von lediglich 0-3%. Zudem wird mit anhaltenden negativen Währungseffekten gerechnet. Die 2015 von 7,3% auf nur noch 2,6% gesunkene EBIT-Marge soll im laufenden Jahr auf 3,5 bis 5,5% steigen. Große Hoffnung setzt man auf das noch einmal intensivierte Effizienzprogramm „Fit for Growth“, welches das EBIT aber zunächst noch mal mit rund 10 Mio. Euro belasten wird.
Analysten gehen mittlerweile davon aus, dass mit einer erkennbaren Gewinnverbesserung nicht vor der zweiten Jahreshälfte zu rechnen ist. Die Aktie verlor daraufhin in den vergangenen Wochen wieder an Boden. Im Zuge der jetzt startenden Dividendensaison ist auf Grund der o.a. Kürzung nicht mit verstärkter Nachfrage zu rechnen. Charttechnisch sind die vorherrschenden Abwärtstrends allesamt intakt. Der während der jüngsten Erholung entstandene kleine Aufwärtstrend ist zudem schon wieder gerbrochen worden. Nachdem es in der vergangenen Woche noch einmal zu einem Rücklauf an die Trendbruchlinie gekommen war, haben wir einen Short-Trade eröffnet. Wir spekulieren seitdem darauf, dass sich in den kommenden Wochen ein weiterer (kleiner) Abwärtstrend etabliert, dessen ersten Bewegungsarm wir bereits gesehen haben. In diesem Szenario würde es sich bei der seit einigen Tagen laufenden Erholung um die Korrektur dieser Abwärtsbewegung handeln. Weil der genaue Verlauf solcher Korrekturphase schwer vorherzusehen ist, haben wir uns beim Aufbau der Short-Spekulation für ein Staffel-Limit entschieden.

Der erste bei einem Aktienkurs von ca. 59,50 Euro platzierte Kauf wurde am Freitag bereits ausgeführt. Das zweite bei rund 62 Euro liegende Limit ist bislang noch nicht erreicht worden. Der Stoppkurs liegt derweil auf einem Niveau von rund 68 Euro (über dem jüngsten Hoch). Der für diesen Trade ausgewählte Turbo Short der Société Générale (Basispreis: 83,29 Euro; Knock-Out-Marke: 79,28 Euro) hatte auf Basis unseres Einstiegs einen Hebel von 2,5. Sollte die zweite Order (bis Ultimo gültig) auch noch ausgeführt werden, erhöht sich der durchschnittliche Hebel auf ca. 2,7. Das rechnerische Verlustrisiko liegt bei beiden Orders jeweils bei gut 0,5% unseres Tradingkapitals.

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