Cancom ist nicht ohne Makel
Nachdem Cancom schon Anfang Februar mit verfehlten 2022er-Ergebniszielen für lange Gesichter gesorgt hatte, folgte am Donnerstag (30.3.) die nächste Enttäuschung. Grund dafür war der schwächer als erwartete 2023er-Ausblick.
Denn der IT-Dienstleister stellte einen Umsatz zwischen 1,32 Mrd. und 1,39 Mrd. Euro in Aussicht. Das würde einem Anstieg von rd. 2 bis 8% ggü. Vj. (1,29 Mrd. Euro) entsprechen. Das Management taxiert das EBITDA auf 114 Mio. bis 124 Mio. Euro, nach einem um einmalige Sondereffekte belasteten Vj.-Rückgang um rd. 14% auf 104,9 Mio. Euro. Sowohl beim Umsatz als auch beim operativen Ergebnis lag der Konsens (Umsatz: 1,38 Mrd.; EBITDA: 123 Mio. Euro) am oberen Ende der Prognosespanne. Anleger quittierten daraufhin das Zahlenwerk mit Kursabschlägen von 8%. Seit unserer Erstempfehlung in PB v. 28.9.22 liegt die SDAX-Aktie (31,20 Euro; DE0005419105) aber mit rd. 28% immer noch deutlich im Plus. Das 2023er-KGV steht bei weiterhin attraktiven 20 (zehnjähriger Schnitt: 25). Unser Musterdepotwert Bechtle hat zuletzt dagegen positiv überrascht. pk
Wir stufen Cancom auf Halten ab. Stopp: 25,25 Euro.
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