Verbio – M&A belebt Branche
Sowohl der Ukraine-Krieg als auch immer höhere ESG-Ausschlusskriterien haben unlängst Begehrlichkeiten im Biogassektor geweckt. Erst am 17.10. hatte der britische Mineralölgigant BP die Übernahme des US-Biogasherstellers Archaea Energy für insgesamt 4,1 Mrd. US-Dollar bekanntgegeben. Jetzt zog der britisch-niederländische Ölriese Shell am 29.11. mit der Akquisition der dänischen Nature Energy für rd. 1,9 Mrd. Dollar nach. Langfristig dürften solche Milliarden-Deals der Branche rund um Verbio, CropEnergies oder Envitec Rückenwind verleihen.
Dennoch wurde die Verbio-Aktie (72,55 Euro; DE000A0JL9W6) seit Vorlage des Q1-Zahlenwerks (per 30.9.) am 10.11. Opfer von Gewinnmitnahmen und löste sich wieder vom angepeilten Allzeithoch bei 86,20 Euro. In der Folge sackte das SDAX-Papier um rd. 15% ein. Der Grund: Zwar gelang es, ggü. dem Vj. die Umsätze um fast 70% auf 592 Mio. Euro, das EBITDA auf 121 Mio. Euro zu verdreifachen sowie die EBITDA-Marge auf 20,5% fast zu verdoppeln. Doch ein Blick auf das Vorquartal zeigt: Trotz höherer Umsätze (Q4: 575 Mio. Euro) gaben das EBITDA (188 Mio. Euro) um 35% und die EBITDA-Marge um 12,2 Prozentpunkte auf 20,5% nach. Unterm Strich stand damit lediglich ein EPS von 1,21 (Q1 2021/22: 0,36; Q4 2021/22: 1,82) Euro. Ebenfalls auf den Magen geschlagen ist der konservative Ausblick fürs Gj. 2022/23, der weiterhin nur ein EBITDA von 300 Mio. Euro und damit auf Vj.-Niveau vorsieht.
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