Bremsklotz Industrie?
Die deutsche Industrie hängt am Tropf. Diesen Eindruck gewinnt zumindest, wer Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier zuhört. Eine „Nationale Industriestrategie 2030“ soll das heimische verarbeitende Gewerbe wieder wettbewerbsfähig machen. Abgesehen davon, dass der Staat bisher nur selten der bessere Unternehmer war, benötigt die Branche gar keine Unterstützung. Denn sie ist nach wie vor wettbewerbsfähig. Einzig die Abhängigkeit vom deutschen Exportmodell macht ihr zu schaffen. Denn mit der global schwächer werdenden Konjunktur bleiben zunehmend die wichtigen Aufträge aus dem Ausland aus. Da der Industrie-Sektor rd. 23% zum deutschen BIP beiträgt, wirkt sich seine derzeitige Schwäche auf das Wirtschaftswachstum aus.
Ganz anders die Dienstleister: Ihre Kapazitäten seien im Q1 deutlich stärker ausgelastet als die des Verarbeitenden Gewerbes, so eine aktuelle Studie der DZ Bank. Gegenüber 2018 konnten Dienstleister ihre Kapazitäten sogar ausbauen. Die Konzentration auf den Heimatmarkt mache sie zudem weit weniger exportabhängig und damit konjunktur- und krisenresistenter. Auch umsatzseitig zeigten sie sich in den vergangenen Jahren deutlich dynamischer als die Industrie. Dienstleister sind auf dem Vormarsch und werden immer wichtiger für die Wirtschaft. Die reine Industriepolitik Altmaiers ist daher keinesfalls zukunftsgerichtet.
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