Abo Wind – Wann dreht der Wind?
Erneuerbare Energien sind im Aufwind. Die Internationale Energieagentur (IEA) rechnet in einem konservativen Szenario damit, dass sich bis 2040 die Stromproduktion aus Windenergie vervierfacht und Solarstrom sogar verzehnfacht.
Als Projektentwickler von Wind- und Solarparks profitiert auch Abo Wind vom strukturellen Trend hin zu regenerativen Energien. Zu den Kerngeschäften der Wiesbadener zählt die Projektierung und Errichtung solcher Parkanlagen. Die Aufgaben des eigentümergeführten Unternehmens beginnen mit der Standortsuche nach einem geeigneten Ort für die Errichtung eines Wind- oder Solarparks und reichen bis zum schlüsselfertigen Bau und dem Verkauf an institutionelle Investoren oder Stromversorger. Bislang haben sich die bereits realisierten und umsatzwirksamen Projekte der Hessen auf eine Nennleistung von 3 600 Megawatt angehäuft. Die Pipeline, und damit die Basis für künftige Einnahmequellen, ist mit rd. 1 500 Megawatt weiterhin gut gefüllt und wächst jährlich durchschnittlich niedrig zweistellig. Unseren Informationen zufolge beträgt der Marktanteil in den 16 Ländern, in denen Abo Wind aktiv ist, jeweils zwischen 2 und 4% im Bereich Windkraft, womit das Unternehmen aufgrund des stark fragmentierten Marktes zu den Top-Playern gehört.
Im vergangenen Gj. erreichten die Hessen den zweithöchsten Umsatz der Unternehmensgeschichte mit 169,4 Mio. Euro. Prognosen zufolge legen die Erlöse in den nächsten drei Jahren durchschnittlich um 21% zu. Damit würde die Wachstumsdynamik im Vergleich zu den vergangenen fünf Jahren deutlich zunehmen, denn zwischen 2015 und 2020 lag die durchschnittliche Erlöszuwachsrate lediglich bei 13%. Das EBIT ist hingegen etwas schwankungsanfälliger, was dem volatilen Geschäftsmodell geschuldet ist. Während der Gewinn vor Steuern und Zinsen in den vergangenen sechs Jahren durchschnittlich um 15% zulegte, pendelt die Marge in einer Spanne von 10 bis 19%. Ab 2024 rechnet Abo Wind mit einem regelmäßigen Jahresüberschuss von über 20 Mio. Euro.
Die Aktie (48,20 Euro; DE0005760029) kommt auf ein 2022er-KGV von 22 (historisch: 20), bei einem erwarteten Gewinnwachstum von 16% in den nächsten drei Jahren. Zum Vergleich: Wettbewerber Energiekontor kommt auf ein KGV von 18, bei einem erwarteten Gewinnwachstum von 43% im selben Betrachtungszeitraum. Daher finden wir die Aktie auf dem aktuellen Niveau zu teuer. Aufgrund der guten Aussichten, der Positionierung, der stabilen Aktionärsstruktur und des soliden Managements können wir uns jedoch den Einstieg im Falle einer Korrektur des Aktienkurses vorstellen.
Bis dahin beobachten wir Abo Wind.
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