Covestro – Die Chemie zwischen Konzern und Aktionären stimmt
Aus unseren Depotaufnahmen der vergangenen Monate ragt Covestro positiv heraus. Seit dem Eintritt am 22. September legte der Titel um satte 38% zu, seit unserer Erstempfehlung abseits des Depots in PB v. 8.4. sind es sogar 108%. Damals hatten wir argumentiert, dass der Werkstoffhersteller deutlich günstiger bewertet ist als seine ehemalige Mutter und jetzige Hauptaktionärin Bayer. Diese Differenz wurde inzwischen aber mehr als aufgeholt, da die Covestro-Aktie (66,44 Euro; DE0006062144) munter klettert und das Bayer-Papier trotz der Jahresendrally noch immer unter der Monsanto-Übernahme leidet. Der Konsens seriöser Analysten traut dem MDAX-Konzern aktuell ein 2017er-EPS von gut 3,70 Euro zu, damit käme der Anteilschein auf ein KGV von knapp 18. Bayer wird aktuell mit einem 2017er-KGV von 15 bewertet.
Dennoch muss das Ende des seit Februar gleichmäßig laufenden Aufwärtstends bei Covestro nicht erreicht sein. Auch wenn das Schlussquartal traditionell schwach ausfällt, haben die Leverkusener in den ersten neun Monaten ordentlich vorgelegt (siehe PB v. 26.10.). 2017 dürfte der Konzern von steigenden Rohstoffpreisen profitieren, die auch die Verkaufspreise der Covestro-Kunststoffe heben sollten. Den strategisch wichtigen Polyurethanen, die in Schaumstoffen und Beschichtungen eingesetzt werden, sagt das Analysehaus Research and Markets in den Jahren 2016 bis 2020 ein durchschnittliches Marktwachstum von fast 8% p. a. voraus. Gleichzeitig zwinge die Konkurrenz aus Asien die etablierten Hersteller zu Kostensenkungsmaßnahmen. Ein Unternehmen wie Covestro ist aber auch immer abhängig von Innovationen. Deshalb wurde die Kooperation mit der Universität Aachen in der chemisch enorm wichtigen Katalyseforschung verlängert.
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