Air Liquide setzt auf Energiewandel und reicht Kosten weiter
Die chemische Industrie benötigt zur Herstellung ihrer Produkte viel Energie, weshalb die starke Reduzierung der russischen Gasmengen im Juni den Industriegase-Spezialisten Air Liquide belastete. Für Investoren fiel dieser Umstand mit einem neuen Allzeithoch der Aktie (129,70 Euro; FR0000120073) zusammen, weshalb Gewinnmitnahmen einsetzten und einen Kursrutsch von mehr als 17% auslösten.
Das Unternehmen, das die Großindustrie vom Automobilbau über die Lebensmittelproduktion bis zur pharmazeutischen Industrie mit notwendigen Industriegasen bedient, verwies bereits im Q1 auf große Kosteneinflüsse. Vom Umsatzsprung um 29,1% auf rd. 6,9 Mrd. Euro verblieb nach Währungs- und Kosteneffekten ein solides Plus im operativen Geschäft von immerhin noch 7,9%. Wichtig dabei ist aber, dass Air Liquide beim Gros der Kundenverträge indexbasierte Kostenanpassungen festgeschrieben hat und die gestiegenen Preise an die Abnehmer so weiterreicht. Die Kostenweitergabe hatte CEO Benoît Potier bereits 2021 zusammen mit dem 2022er-Einsparungsziel von 400 Mio. Euro zur höchsten Priorität gemacht.
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