YOC sieht keine Anzeichen der Abschwächung
Der Technologiekonzern YOC verbindet über eine automatisierte Plattform Werbekunden mit Website-Anbietern. Die Hj.-Zahlen des Nebenwertes zeugen von einem ungebremsten Wachstum. Aber bedroht eine mögliche Konjunkturabkühlung nicht das wichtige Weihnachtsgeschäft und damit die Jahresprognose? Unternehmenschef Dirk Kraus versucht derlei Bedenken im exklusiven PLATOW-Interview zu zerstreuen. Ein Restrisiko bleibt aus unserer Sicht allerdings.
„Aus Kundengesprächen hören wir, dass die Werbeplanungen unserer Partner trotz aller Krisen unverändert laufen“, berichtet Kraus. Der CEO erklärt diese Resilienz mit der Tatsache, dass es den Kunden wie Audi, BMW oder Procter & Gamble in erster Linie um eine langfristig angelegte Kampagne zur Steigerung der „Brand Awareness“ geht. Zudem wickele YOC mittlerweile das gesamte Geschäft über die eigene Plattform ab, spare damit Kosten für externe Ad-Server und könne die Ertragsmargen durch die bewusste Steuerung auf die ertragsstärksten Kanäle positiv beeinflussen.
Das zeigt sich auch an den Hj.-Zahlen (17.8.). Der Umsatz ist um 26% auf 9,7 Mio. Euro geklettert, gleichzeitig konnte das EBITDA aber um 50% auf 1,2 Mio. Euro (Marge +200 bps. auf 12,4%) gesteigert werden. Mit Blick auf die Jahresprognose (Umsatz: 23,5 Mio. – 24,5 Mio.; EBITDA: 3,5 Mio. – 4,0 Mio. Euro) gibt sich Kraus entspannt, weil im 2. Hj. (v. a. im Q4) das Gros der Umsätze erzielt werde. Weil die langlaufenden Kampagnen bislang nicht gekürzt wurden, könnte beim EBITDA
sogar das obere Ende der Bandbreite möglich sein, erklärt er.
Dennoch: Eine Glaskugel zum Blick auf das Werbeverhalten im Q4 besitzt auch er nicht. Von daher bleibt ein gewisses Restrisiko, das sorgfältig beobachtet werden muss. Der Micro Cap (16,20 Euro; DE0005932735) kommt nach unserer Kalkulation für 2022 auf ein EPS von 0,73 Euro und wird damit mit dem 23-fachen Gewinn bewertet – das ist historisch günstig, denn zuletzt wurde eher das 30-Fache gezahlt.
Trotz steigender Risiken bleibt YOC ein Kauf bis 17,00 Euro. Stopp hoch zur Gewinnsicherung auf 12,50 Euro.
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