Renditeschock trifft Unternehmen
In den USA haben die hohen Anleiherenditen einen Renditeschock ausgelöst. Die Verzinsung zehnjähriger US-Staatsanleihen stieg auf 5% – so hoch wie zuletzt kurz vor dem Höhepunkt der Finanzkrise 2007. Denn die durch den Nahostkrieg angefachten Ölpreise sowie solide Konjunkturzahlen schüren die Inflationssorgen. Fed-Chef Jerome Powell hält sich daher weitere Zinserhöhungen offen.
Für Unternehmen hat das enorme Folgen: Zwar spiegeln sich die hohen Zinsen bereits in den Anleiherenditen bereits emittierter Bonds wider. Die Zinskosten, die bei der Emission einer neuen Anleihe festgelegt werden, also z. B. bei notwendigen Refinanzierungsmaßnahmen, steigen aber noch weiter (vgl. PB v. 19.10.). Der Grund: Wie Milton Friedman schon 1961 erkannte, wirken sich Maßnahmen der Notenbanken im Schnitt erst mit 18 bis 24 Monaten Verzögerung auf die Realwirtschaft aus. Die Fed begann ihren Straffungszyklus im März 2022, die EZB im Juli 2022 – also vor 19 bzw. 15 Monaten. Selbst wenn man berücksichtigt, dass die Übertragung durch die klare Forward Guidance auf neun bis zwölf Monate verkürzt sein könnte, wäre ein Gros der 525 Basispunkte seit März 2022 noch gar nicht angekommen.
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