OMV behält trotz Rückschlägen die Mittelfrist-Ziele im Blick
Der Bürgerkrieg in Libyen macht OMV zu schaffen. Die Ölfelder, die der österreichische Energiekonzern in dem nord-afrikanischen Land betreibt, standen von Dezember bis März still. Zwar wurden sie gegen Ende des Quartals wieder hochgefahren, doch das produzierte Öl – bei vollem Betrieb werden in Libyen täglich 35 000 Barrel gefördert – konnte nicht außer Landes gebracht werden.
Dennoch gelang es den Wienern, die Gesamtproduktion im Q1 mit 474 000 Barrel pro Tag weltweit um 6% gegenüber dem Schlussquartal 2018 auszubauen. Die Gesamtverkaufsmenge sank allerdings um 2,5% auf 38,4 Mio. Barrel. 2019 will der Konzern eine Gesamtproduktion von rd. 500 000 (2017: 427 000) Barrel pro Tag erreichen. Aber ohnehin blickt Vorstandschef Rainer Seele deutlich weiter in die Zukunft. Mit der vor einem Jahr eingeführten „Strategie 2025“ hat er das Ziel ausgerufen, das um Lagerhaltungseffekte (CCS-Effekte) bereinigte operative Ergebnis bis Mitte des nächsten Jahrzehnts signifikant auf mindestens 5 Mrd. Euro zu steigern. Bereits im kommenden Jahr soll die Marke von 4 Mrd. Euro erreicht werden. 2018 hat OMV bereits einen großen Schritt in die richtige Richtung gemacht und das CCS Operative Ergebnis um 23,3% auf 3,6 Mrd. Euro verbessert. Der Umsatz kletterte dabei um 13,4% auf 22,9 Mrd. Euro, der Jahresüberschuss schoss um 133% auf rd. 2 Mrd. Euro in die Höhe.
Wir gehen nicht davon aus, dass die weitere Entwicklung in Libyen einen großen Einfluss auf die Strategie 2025 haben wird. Kurzfristig dürfte sie sich allerdings bemerkbar machen. Weiteren Aufschluss darüber werden die Q1-Ergebnisse geben, die OMV am 3.5. vorlegen will. Dann zeigt sich auch, ob die Aktie (49,56 Euro; AT0000743059) die mit dem Jahreswechsel gestartete Rally (+30%) fortsetzen kann. Wir wurden kurz vorher, am 27.12., ausgetoppt. Am Donnerstag (18.4.) knackte das Papier das zu Monatsbeginn erreichte 2019er-Hoch. Im Bereich von 50,00 Euro wartet der nächste größere Widerstand. Auch wenn wir mittel- bis langfristig von OMV überzeugt sind, sind die Risiken einer Korrektur angesichts der Probleme in Nord-afrika und der in diesem Hinblick unsicheren Q1-Ergebnisse derzeit größer als die Chance einer Fortsetzung der Rally. Warten Sie bei OMV daher den Q1-Bericht ab.
ARTIKEL DIESER AUSGABE
Ölpreise am Limit 2019
Es ist Ostern! Viele Deutsche freuen sich auf vier freie Tage und eine Fahrt ins Grüne. Doch schon an der Zapfsäule ziehen Jahr für Jahr die ersten dunklen Wolken über dem langen... mehr
Dt. Post – Porto schiebt Aktie an
Am Donnerstag (18.4.) sorgte die Deutsche Post als DAX-Spitzenreiter bei ihren Aktionären für entspannte Mienen. Denn die Bundesnetzagentur hat Zustimmung zur Portoerhöhung für Briefe... mehr
Infineon – Starkes Kaufsignal
Bei Infineon hellte sich das Umfeld auf. Die besser als erwarteten Umsatzzahlen des Konkurrenten ASML (Mittwoch, 17.4.) sind ein Beleg dafür, dass es der Chipindustrie besser geht als... mehr
A.S. Création – Die Hoffnung stirbt zuletzt
Schwere Zeiten machten die Anteilseigner von A.S. Création Tapeten zuletzt durch. In den vergangenen beiden Jahren sank der Umsatz, es fielen Verluste an und die Dividende wurde komplett... mehr
Zooplus – Aktie mit Seltenheitswert
Ein solides Wachstum belegen die jüngsten Umsatzzahlen von Zooplus vom Donnerstag (18.4.). Im Q1 stiegen die Erlöse des europäischen Internethändlers für Heimtierprodukte um 13% auf... mehr
Umweltbank – Grüne Profite locken
Dass sich mit „Socially Responsible Investments“, also gesellschaftlich verantwortlichen Kapitalanlagen, Geld verdienen lässt, zeigt die Ökobank. Bei den Nürnbergern stieg das Geschäftsvolumen... mehr
Dierig – Immobilien reissen‘s nicht
Außer der 100-jährigen Präsenz am Standort Augsburg gab es für Dierig 2018 wenig zu feiern. Wegen der anhaltenden Schwäche im dominierenden Textilbereich (80% der Umsätze) konnte... mehr