Associated British Foods profitiert von staatlichem Förderprogramm
Hinter dem Konzern mit dem sperrigen Namen Associated British Foods (ABF) stecken viele auch in Deutschland bekannte Marken – und das nicht nur im Nahrungssegment. Die Billig-Modekette Primark z. B. ist fester Bestandteil größerer Innenstädte, im Bereich Lebensmittel dürften besonders Ovomaltine und das Mazola-Öl hierzulande Namen sein.
Am Zuckermarkt mischen die Briten ebenfalls fleißig mit. Die dortigen regulatorischen Veränderungen belasten sie aber ebenso wie die anderen Wettbewerber. Im Gj. 2019 (per 14.9.) ging der Zuckerumsatz um 9% zurück, der operative Gewinn brach sogar um 79% ein. Dank einer starken Entwicklung der anderen Segmente stieg der Konzernumsatz aber um 2% auf 15,8 Mrd. GBP, der operative Gewinn erreichte 1,4 Mrd. GBP (+1%). Im Startquartal des neuen Gj. setzt sich diese Entwicklung fort, wie die am Donnerstag (16.1.) vorgelegten Umsatzzahlen zeigen: Um 4% stiegen die Erlöse auf Konzern-ebene. Besonders erfreulich zeigte sich das Zuckergeschäft, das 7% zulegte.
Die Unsicherheiten um den Brexit sind an ABF nicht spurlos vorübergegangen. Von Oktober 2017 bis Ende 2018 verlor die FTSE 100-Aktie (2.625,00 GBp; GB0006731235) etwa 40%. Inzwischen seien alle praktischen Vorbereitungen für den EU-Austritt abgeschlossen, betont Konzernchef Michael McLintock. Mit Notfallplänen könne auf eventuelle Schwierigkeiten reagiert werden. Rückenwind verleiht auch das staatliche Förderprogramm der britischen Regierung, das im vergangenen Jahr angelaufen ist. Es kurbelt die Wirtschaft an, die 2020 wohl über dem Trend wachsen dürfte. Ein Hauptgrund, weshalb viele Experten in diesem Jahr britische Papiere auf dem Kaufzettel haben. AFB ist zwar weltweit tätig. Doch die durch das Programm gestärkte Binnennachfrage kommt den Londonern natürlich zugute. So konnten sie im Q1 ihren Einzelhandelsumsatz mit Primark am Heimatmarkt um 4% steigern. Konzernweit waren es 4,5%. Auch die Aktie profitiert davon. Sie steigerte ihren Wert seit Oktober um mehr als ein Viertel und ist mit einem KGV von 18 nicht zu teuer.
Wir raten zum Einstieg bei Associated British Foods an der Londoner Börse. Stopp bei 2.090,00 GBp setzen.
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