Zulieferer

Deutz – Zähe Transformation

Der Motorenbauer Deutz steuert auf einen versöhnlichen Jahresabschluss hin. Angesichts robuster Nachfrage und voller Auftragsbücher wurde der Vorstand zuletzt (9.11.) zuversichtlicher und geht nun für das Gj. 2022 von einem Umsatzplus auf 1,75 bis 1,85 Mrd. (zuvor: 1,7 bis 1,8 Mrd.; Vj.: 1,6 Mrd.) Euro aus. Die ber. EBIT-Marge soll 4,5 bis 5,0% erreichen, nach bisher avisierten 3,5 bis 5,5%. Positiv entwickelt sich der Absatz v. a. in den Regionen Amerika und Asien/Pazifik, die zusammen für die Hälfte aller verkauften Motoren stehen. Im Q3 wurden hier Zuwächse von 48% bzw. 20% verzeichnet. EMEA verbuchte dagegen einen Rückgang um 1,3%, getrieben von den Bereichen Baumaschinen und Material Handling. 

Da die Kölner aber ihre Preise erhöhen konnten, stieg der Umsatz insgesamt um 15% auf 465 Mio. Euro. Immer noch kleine Brötchen werden im Segment „Green“ gebacken, welches Aktivitäten rund um neue Antriebe enthält (z. B. Wasserstoffmotoren, E-Motoren, mobile E-Schnellladestationen). Lediglich 51 Mio. Euro wurden hier in den ersten neun Monaten erwirtschaftet, der Auftragseingang verringerte sich sogar um 15% auf 44 Mio. Euro. Gleichzeitig kostet die Entwicklung neuer Antriebstechnologien, sodass „Green“ das ber. EBIT mit einem Verlust von 26 Mio. Euro belastete. Auf Konzernniveau landete die Marge im Zeitraum Q1 bis Q3 daher bei 4,7%. Das ist uns zu wenig, die grüne Transformation verläuft äußerst zäh. Trotz einem 2023er-KGV von 8 lockt uns die Aktie (4,13 Euro; DE0006305006) nicht. 

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