KHD zementiert Verluste

Viele Mittelständler aus Deutschland sind in ihrem Segment Weltmarktführer. So auch KHD Humboldt Wedag. Und diese Tatsache dürfte auch der Hauptgrund gewesen sein, warum China über die staatlich kontrollierte AVIC International Engineering Anteile an der Gesellschaft erworben hat. Zunächst war man mit rund 20% beteiligt, seit Ende 2013 sind es sogar über 75%. Dumm nur, dass der Markt, in dem sich das deutsche Traditionsunternehmen tummelt, immer kleiner wird. Die Nachfrage nach neuen Zementfabriken, deren Ausstattung KHD liefert, ist begrenzt und von der Konjunkturentwicklung in Einzelmärkten abhängig. Insbesondere in Russland bleibt das Klima von Zurückhaltung geprägt. Aber auch China baut weniger neue Fabriken, als noch vor wenigen Jahren gedacht.

Abzulesen ist dies bei KHD an sinkenden Umsätzen und recht hohen Verlusten. Nur wenige Tage nach unserer negativen Einschätzung für die Aktie (s. PB v. 15.7.15) musste der Konzern seine Jahresziele revidieren. Aktuell testet das Papier (2,25 Euro; DE0006578008) die Tiefs aus dem August. Eine Bodenbildung ist nicht erkennbar. Das Management versucht zwar, speziell durch das Vermelden von Großaufträgen ein verbessertes Klima für den Anteilschein zu schaffen. Doch die für Mitte März angekündigten 2015er-Zahlen werden ein anderes Bild zeigen, auch weil aus einem Rechtsstreit in Portugal eine Belastung von ca. vorraussichtlich 15 Mio. Euro entstehen kann. Allerdings hat KHD eigenen Angaben zufolge ausreichende Rückstellungen gebildet. Trotz einer soliden Finanzausstattung bleibt unsere Einschätzung unverändert. Ehe das Unternehmen keine Gewinne schreibt, sollten Anleger bei der Aktie abstinent bleiben.

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