Baader Bank – Keine Alleinstellung

Die Jahreszahlen dürften daher keine Besserung ggü. dem Hj.-Ergebnis bringen. Die Erträge schrumpften per 30.6. um 37,4% auf 84,8 Mio. Euro, getrieben von einem schwachen Handelsergebnis (-40,4%). Zwar ging gleichzeitig der Aufwand um knapp ein Fünftel auf 73,8 Mio. Euro zurück (steigenden IT-Kosten stehen wegen geringerer variabler Vergütungen niedrigere Personalkosten gegenüber), die Aufwand/Ertrag-Quote lag zum Hj. mit 0,87 (Vj.: 0,68) dennoch klar über dem Jahresziel von „rd. 0,8“. Im Q4 hofft der Bankchef auf eine Erholung an den Märkten und damit eine Belebung des Geschäfts auf der eigenen Plattform, über die mittlerweile das Market Making für fast 1 Mio. Wertpapiere und das Brokerage für Kunden an über 50 nationalen und internationalen Börsenplätzen möglich ist. Auch wenn die Baader Bank eine gut ausgereifte und skalierbare IT-Struktur als Dienstleister für Vermögensverwalter hat, erkennen wir bei den Münchnern kein Alleinstellungsmerkmal, das der Bank im harten Bankenumfeld Vorteile verschaffen würde. Die Erlöse und der Gewinn je Aktie (3,46 Euro; DE0005088108) dürften auch 2023 kaum an das 2021er-Niveau heranreichen. Vor diesem Hintergrund signalisiert uns das 2022er-KGV von 10 eine ambitionierte Bewertung.