Varta – Misere spitzt sich zu
Die Nachrichten von Donnerstagabend (11.4.) dürften auch den letzten Varta-Optimisten ernüchtert haben: Der Batteriehersteller hat bei seinen Restrukturierungsbemühungen einen herben Rückschlag erlitten und wird nicht wie geplant bis Ende 2026 auf einen profitablen Wachstumskurs zurückkehren können. Nun müssen neue Rekapitalisierungs- und Finanzierungsalternativen gefunden werden. Die Aktie verlor am Freitag über 30%.
Schuld an dem Schlamassel sind u.a. die weitere Verschlechterung der Konjunktur, volatile prognostizierte Abnahmemengen bei kleinformatigen Lithium-Ionen-Zellen sowie ein unerwartet deutlicher Rückgang der Nachfrage im Bereich Energiespeicherlösungen. Erschwerend hinzu kommen die wegen hoher Lagerbestände aggressive Preispolitik von Wettbewerbern und anhaltende Lieferkettenprobleme. Als i-Tüpfelchen wurde der SDAX-Konzern im Februar Opfer eines Cyberangriffs, der zu einem mehrwöchigen Stillstand der Produktion und einer weiteren Verschlechterung der Finanzsituation führte.
Die operativen und finanziellen Folgen sind laut CEO Markus Hackstein immer noch nicht vollständig abzuschätzen; die Veröffentlichung des Konzernabschlusses 2023 wurde auf Ende April verschoben. Bis Mitte 2024 soll ein aktualisiertes Sanierungsgutachten vorgelegt werden. Noch ist unklar, was die Verhandlungen mit den finanzierenden Banken und Mehrheitseigentümer Michael Tojner ergeben werden. Allerdings dürften sich die Konditionen für Bestandsaktionäre deutlich verschlechtern. sl
Wir machen weiter einen großen Bogen um Varta (9,62 Euro; DE000A0TGJ55), da wir uns bereits zuvor (s. PB vom 8.12.23) nicht von anfänglichen Hoffnungsschimmern täuschen ließen.
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