Software

Nemetschek scheitert nach Zukauf

Langweilig wird der Presseabteilung von Nemetschek aktuell sicher nicht. Dafür hat der Softwareanbieter zu viel zu berichten.

Nach Vorlage der starken Q1-Zahlen (vgl. PB v. 3.5.) gab es jede Woche mindestens eine neue Meldung. Noch mehr als zum Beispiel die Einführung des „AI Innovation Hubs“ zur Bündelung der KI-Aktivitäten im Konzern durch zwei ehemalige Google-Managern ist dabei die Übernahme von GoCanvas von Bedeutung.

Den US-amerikanischen Anbieter von SaaS-Lösungen zur Steigerung der Produktivität und Sicherheit im Bauwesen lassen sich die Münchener rund 770 Mio. US-Dollar kosten. Eine Kapitalerhöhung ist nicht nötig und die für uns wichtige Kennzahl Nettoverschuldung/EBITDA bleibt trotz des voraussichtlichen Anstiegs auf 1,2 auf überschaubarem Niveau.

Ein Schnäppchen ist der Deal bei einem Kaufpreis vom 11,5-Fachen der jährlich wiederkehrenden Umsätze allerdings nicht, zumal GoCanvas zwar mit rund 20% pro Jahr wächst, die Gewinnmarge von Nemetschek zunächst aber etwas nach unten zieht. Der Vorstand erwartet durch die größte Übernahme der Firmengeschichte signifikante Wachstumschancen sowie technologische Synergien und geht davon aus, dass sich die Transaktion ab 2025 ertragssteigernd auswirken wird.

Die MDAX-Aktie (93,40 Euro; DE0006452907) konnte nach der Meldung deutlich zulegen, ist mit einem Fehlausbruch aber erst einmal an dem charttechnischen Widerstand bei 95,00 Euro gescheitert. tk

In Kombination mit der hohen Bewertung (KGV: 58 für 2024 / 47 für 2025) raten wir trotz positiver Aussichten weiterhin dazu, Nemetschek erst bei Kursen von 74,00 Euro zu akkumulieren. Stopp: 52,00 Euro.

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