Zeal fürchtet die Rezession nicht
Am vergangenen Mittwoch (5.4.) hat die Zeal Network-Tochter Lotto24 von der Glücksspielbehörde die Erlaubnis erhalten, virtuelle Automatenspiele im Internet anzubieten. Die Hamburger versprechen sich davon schon im laufenden Jahr einen Umsatz- und EBITDA-Beitrag im niedrigen einstelligen Mio.-Bereich.
Der Beitrag ist aber schon in der Ende Februar kommunizierten Prognose berücksichtigt worden. 2023 soll der Umsatz bei 110 Mio. bis 120 Mio. (Vj.: 105,2 Mio.) Euro, das EBITDA zwischen 30 Mio. und 35 Mio. (Vj.: 31,7 Mio.) Euro liegen. Mittig würde dies ein Umsatz- und EBITDA-Wachstum von 9,3% bzw. 2,5% entsprechen. Der nur unterproportionale operative Anstieg liegt an der geplanten Marketingoffensive, mit der neue Kunden gewonnen werden sollen. Zeal Network plant, dafür 34 Mio. bis 39 Mio. (Vj.: 34,1 Mio.) Euro in die Hand zu nehmen.
Bemerkenswert finden wir, dass sich eine mögliche Rezession nicht negativ auf die Spiellaune auswirken dürfte, wie wir im Gespräch mit IR-Manager Frank Hoffmann erfahren. Wirtschaftsabschwünge seien „auf den Lotteriemarkt fast nicht übersetzbar“, so Hoffmann. Bei schwacher Konjunktur biete das Glücksspiel vielmehr einen Ausweg aus der Misere. Das könnte die SDAX-Aktie (36,25 Euro; DE000ZEAL241) kurzfristig stützen. Allerdings ist uns das KGV von 44 derzeit zu teuer. pk
Wir beobachten Zeal Network.
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